In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurden am Sonntag, 11. März, 878 Frauen und Männer in die Gemeindekirchenräte gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 11,37 Prozent. Dies ist im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 2012 ein Rückgang um 2,84 Prozent. Gewählt wurden 486 Frauen und 392 Männer. Der Anteil der Frauen bei den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten stieg von 53 auf 55,4 Prozent, der Anteil der Männer ist von 47 Prozent auf 44,6 Prozent gesunken. Wiedergewählt wurden 545 Personen, dies entspricht 62,1 Prozent (2012: 60,5 Prozent). Es hatten sich rund 1.400 Menschen zur Wahl gestellt. Davon waren rund 750 Frauen und rund 650 Männer.

Mit 16,65 Prozent (7.015 Personen) ist die Zahl derjenigen, die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben, nahezu gleich geblieben. Insgesamt gingen 42.120 Gemeindeglieder zur Wahl, wahlberechtigt waren 370.324 Personen über 14 Jahren.

Erstmals durften Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren an der Wahl teilnehmen. Mit 1.059 Wählerinnen und Wähler unter 16 Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 11,61 Prozent und somit leicht über der Wahlbeteiligung der Gesamtkirche. Insgesamt waren 9.122 Personen unter 16 Jahren wahlberechtigt.
Der Anteil der gewählten Kirchenältesten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren betrug mit 36 Personen 4,1 Prozent (2012: 2,51 Prozent). Das Durchschnittsalter der Gemeindekirchenräte beträgt rund 53 Jahre (2012: 52,22 Jahre).

Mit 16,81 Prozent verzeichneten die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Wesermarsch die höchste Wahlbeteiligung in der oldenburgischen Kirche. Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises Ammerland registrierten eine Wahlbeteiligung von 12,72 Prozent. Im Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburg Land lag die Wahlbeteiligung bei 11,33 Prozent, im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven bei 11,60 Prozent, im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland bei 8,94 Prozent und im Kirchenkreis Oldenburg Stadt bei 8,09 Prozent.

Der Vertreter im Bischofsamt der oldenburgischen Kirche, Oberkirchenrat Thomas Adomeit, betonte, dass die Kirchengemeinden mit viel Engagement auf diese Wahl zugegangen seien. „Mein herzlicher Dank gilt den Menschen, die sich für ihre Gemeinde und unsere Kirche so stark eingesetzt haben, im Ehrenamt und im Hauptamt“, so Adomeit. Die attraktive Kandidatenliste sei nicht nur für die kommenden Aufgaben in den neuen Gemeindekirchenräten in den nächsten sechs Jahren wichtig, sondern sei auch ein starkes und klares Signal für die Wahlberechtigten gewesen, ihrer Kirchengemeinde ihre Stimme zu geben. Die Wahlen wie auch das Wahrnehmen des Wahlrechts seien Ausdruck der Demokratie in der Kirche, darüber hinaus sei aber auch erkennbar: „Viele evangelische Christinnen und Christen fühlen sich mit ihrer Kirchengemeinde eng verbunden.“

Synodalpräsidentin Sabine Blütchen dankte allen Kandidatinnen und Kandidaten. Herzlich gratulierte sie allen gewählten Kirchenältesten. „Ich wünsche Ihnen im Miteinander mit Pfarrerinnen und Pfarrern viel Freude an Ihrem verantwortungsvollen Amt in den Gemeinden“, so Blütchen. Gerade die rasante Veränderung der Rahmenbedingungen, unter denen Kirchengemeinden gestaltet würden, sei eine große Herausforderung für die neuen Gemeindekirchenräte. Dies könne nur gemeistert werden, wenn alle Mitglieder bereit seien, „sich mit Zeit, ihren Kompetenzen und ihrer Kreativität einzubringen.“ Das gleichberechtigte Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen im Leitungsgremium einer Kirchengemeinde sei dabei ein wesentliches Kennzeichen evangelischer Kirchen. Miteinander würden gute Ideen entwickelt und um die besten Lösungen gerungen, wobei auch schwierige Entscheidungen zu treffen seien.

Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung sind die Kirchengemeinden Neuenbrok (54,30 Prozent), Middoge (48,54 Prozent), Neuenhuntorf (42,91 Prozent), Waddens (42,09 Prozent) sowie Wulfenau (40,40 Prozent). Mit 3,71 Prozent verzeichnete die Kirchengemeinde Middoge vor Neuenbrok mit 1,75 Prozent die größten Zuwächse bei der Wahlbeteiligung.

Der Ergebnisstand wurde von einem Wahlteam im Oberkirchenrat in Oldenburg ab 18 Uhr ständig über das Internet aktuell veröffentlicht. Dieser Service wurde wie bereits in den Jahren 2006 und 2012 sehr gut nachgefragt.

Aktionen rund um den Wahltag
Rund um den Wahltag fanden in vielen Gemeinden Gemeindefeste und kreative Aktionen statt. Neben musikalischen Angeboten wie Kinder-, Shanty- und Gospelchören, Orgelkonzerten und Bandauftritten fanden Theateraufführungen, Kuchen-Basare, Flohmärkte, Diskussionsforen, Kirchenführungen und Ausstellungen und viele weitere Aktionen statt. In vielen Gemeinden wurden Fahrdienste zu den Gottesdiensten und zur Wahl angeboten. Abends fanden zahlreiche Wahlparties mit einem bunten Programm statt.

Bereits im Vorfeld hatten die Gemeinden viel Kreativität bei der Werbung für Gemeindekirchenratswahlen bewiesen. So gab es Werbestände auf Wochenmärkten und Einkaufszentren, Sonderausgaben von Gemeindebriefen, Banner an Kirchen und Gemeindehäusern.

Der Gemeindekirchenrat ist ein demokratisch gewähltes Gremium. Er wird alle sechs Jahre von den Mitgliedern der Gemeinde gewählt. Er leitet die Gemeinde gemeinsam mit dem Pfarramt. Die Arbeit der Kirchenältesten ist vielfältig: Konfirmandenarbeit, Mitgestaltung der Gottesdienste, Verwendung der Gelder, Personalfragen, aber auch Entscheidungen wie Sonnenkollektoren für das Dach des Gemeindehauses oder die Gründung eines evangelischen Kindergartens gehören zu den Schwerpunkten des Gemeindelebens, die von den Ehrenamtlichen mit entschieden werden. Alle Mitglieder einer Kirchengemeinde, die über 18 Jahre alt sind und länger als drei Monate Mitglied Ihrer Kirchengemeinde waren, konnten in den Gemeindekirchenrat gewählt werden.

Gewählt wurde am 11. März in der oldenburgischen Kirche und schaumburg-lippischen Landeskirche die Gemeindekirchenräte, in der braunschweigischen und hannoverschen Landeskirche die Kirchenvorstände und in der reformierten Kirche die Kirchenräte bzw. Presbyterien. In allen evangelischen Kirchen in Niedersachsen waren insgesamt gut 3,1 Millionen Wahlberechtigte zur Wahl aufgerufen. Es kandidierten niedersachsenweit rund 20.000 Bewerberinnen und Bewerber für rund 16.000 Ämter in den kirchlichen Leitungsgremien. Allein im Oldenburger Land waren rund 370.000 Wahlberechtigte ab 14 Jahren zur Wahl der Gemeindekirchenräte in 116 evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden aufgerufen. Die Wahl der kirchlichen Leitungsgremien findet alle sechs Jahre statt.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Gemeindekirchenratswahl 2018 sowie eine detailierte Aufstellung der Wahlergebnisse geordnet nach Kirchenkreisen.

Weitere Informationen zur Wahlkampagne unter: www.kirchemitmir.de
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"Splitter" vom Wahlabend:

A wie Accum
Als erste Gemeinde hatte die Kirchengemeinde Accum ihre Wahlergebnisse übermittelt. Dort wurden mit einer Wahlbeteiligung von 11,69 Prozent vier Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

A wie Ammerland
Aus dem Kirchenkreis Ammerland hatte die Kirchengemeinde Wiefelstede ihre Wahlergebnisse gemeldet. Dort wurden mit einer Wahlbeteiligung von 16,28 Prozent elf Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

DOLL
Aus dem Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburg-Land wurde das erste Ergebnis aus der Kirchengemeinde Schönemoor gemeldet. Dort wurden mit einer Wahlbeteiligung von 12,55 Prozent vier Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

O wie Oldorf
Eine hohe Wahlbeteiligung von 39,88 Prozent meldet die Kirchengemeinde Oldorf aus dem Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven. Dort wurden drei Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Molbergen
Die Kirchengemeinde Molbergen ist die erste Gemeinde aus dem Kirchenkeis Oldenburger Münsterland, die ihre Ergebnisse übermittelt hat. Dort wurden mit einer Wahlbeteiligung von 13,18 Prozent vier Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

N wie Neuenhuntorf   
Ebenfalls eine sehr hohe Wahlbeteiligung von 42,91 Prozent meldet die Kirchengemeinde Neuenhuntorf im Kirchenkreis Wesermarsch. In Neuenhuntorf wurden acht Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

St. Ansgar Eversten   
Mit dem Wahlergebnis aus der Kirchengemeinde St. Ansgar Eversten liegt nun auch das erste Ergebnis aus dem Kirchenkreis Oldenburg Stadt vor. Dort wurden mit einer Wahlbeteiligung von 8,18 Prozent sieben Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Wangerooge   
Die Inselgemeinde Wangerooge meldet mit 23,44 Prozent Wahlbeteiligung ihre Ergebnisse. Dort wurden vier Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Bakum  
Die Kirchengemeinde Bakum meldet mit 23,44 Prozent ebenfalls eine hohe Wahlbeteiligung im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland. In der Kirchengemeinde Bakum wurden fünf Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Voslapp
Eine um 0,33 Prozent höhere Wahlbeteiligung im Vergleich zur vergangenen Wahl meldet die Kirchengemeinde Voslapp im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven. Bei einer Wahlbeteiligung von 12,89 Prozent wurden dort sechs Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Middoge
Eine Steigerung der Wahlbeteiligung um 3,71 Prozent im Vergleich zur vergangenen Wahl meldet die Kirchengemeinde Middoge im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven – mit 48,54 Prozent zugleich eine der höchsten Wahlbeteiligungen insgesamt. Dort wurden drei Kandidatinnen und Kandidaten gewählt.

Neuenbrok
Die Kirchengemeinde Neuenbrok im Kirchenkreis Wesermarsch konnte die Wahlbeteilung um 1,75 Prozent weiter steigern und verzeichnet mit 54,30 Prozent die zugleich höchste Wahlbeteiligung in der oldenburgischen Kirche. Dort wurden vier Kandidatinnen und Kandidaten gewählt. 
Source: Kirche-Oldenburg