Charles de Focauld

Bei den vielen Auseinandersetzungen zwischen Völkergruppen  kommt mir immer öfter Charles de Foucauld in den Sinn. Der im Jahr 2005 selig gesprochene Franzose lebte als Christ ab dem Jahr 1890 in Syrien mitten unter Muslimen.

In Charles de Foucauld begegnen wir einem Menschen, der dem Anruf Gottes in seiner ganz persönlichen Art und Weise antwortet. In seinem Leben läuft nicht immer alles glatt, er kennt Krisen und Wendepunkte, so wie viele in unserer heutigen Zeit dies auch aus dem eigenen Leben kennen. Das macht diesen Mann, der seiner Zeit in vielem voraus war, so sympathisch und so zeitnah. Er, der auch den Schein der luxuriösen Welt kannte und der in seiner Jugend alles – zumindest vieles – haben konnte, wird ein leidenschaftlich Suchender, dem die Liebe Gottes in den Gesichtern geliebter Menschen aufleuchtet. Sein Leben lang lässt er sich vom Evangelium hinterfragen und zögert nicht, seinem Weg eine neue Richtung zu geben, wenn es darum geht, den von Gott Entferntesten nahe zu sein. Als Vorläufer, als einer der den Boden bereitet, als lebendiges Evangelium will er diesen Menschen den Gott der Liebe nahe bringen.

Gelebte Freundschaft und liebende Aufmerksamkeit zeichnen ihn aus. Vom Schicksal des Einzelnen lässt er sich berühren und gleichzeitig trägt er die ganze Welt in seinem Herzen.

Es war niemals sein Ansinnen Menschen zu bekehren oder zu missionieren durch seinen Glauben. Er wollte Freund und Bruder aller Menschen sein, das macht ihn für mich so symphatisch.

 

Klaus Elfert

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