„Froh zu sein bedarf es wenig, …“, in der Ev. Familien Bildungsstätte (EFB) stimmte die Ukulele-Musikgruppe das bekannte Volkslied an, ein passender Einstieg an diesem besonderen Tag. Gefeiert wurde die Eröffnung des ersten Familienzentrums in Oldenburg (FAZO), welches die Angebote der EFB, an der Gorck-Fock-Str. in Oldenburg-Osterburg, ab sofort erweitert.

Ihre Freude brachte Hiltrud Boomgaarden, Leiterin der Einrichtung, zum Ausdruck: „Vor zwei Jahren sind wir in diesen Stadtteil Osterburg umgezogen und nun dürfen wir hier auch noch das Familienzentrum eröffnen.“ Das sei zukunftsweisend, denn Familien brauchten Orte, wo sie Beratung und Unterstützung erfahren würden. „Vieles leistet unsere Bildungsstätte seit Jahren, doch für einige Bereiche braucht es ein Familienzentrum“, erklärte Boomgaarden.

Sie dankte ihrem Team, den Mitarbeitenden der Projekte in EFB, dem Förderverein, allen Unterstützenden, der Ev. Kirche und der Stadt Oldenburg. „Ein großer Dank geht an Politik dieser Stadt, die das neue Projekt so schnell auf den Weg gebracht hat.“

Für Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler ging mit FAZO eine langjährige „wiederkehrende Vision“ in Erfüllung. „Uns liegen als Stadt junge Familien sehr am Herzen, dazu gehört die Unterstützung der Familien. Doch nicht alle Angebote sind für die Stadt leistbar.“ Im Mai 2017 beschloss der Rat der Stadt Oldenburg das erste Familienzentrum einzurichten und die Aufgabe an die Familien Bildungsstätte zu übertragen. Die Stadt habe überzeugt, wie professionell hier in der Familien-Bildungsstätte gearbeitet werde. Das sei zukunftsorientierte, positive Beeinflussung der Lebensqualität. „Das erste Familienzentrum in Oldenburg ist ein starker Ort für Eltern, Kinder und Familien.“

Lob sprach auch Pfarrer Dr. Urs-Ullrich Muther vom Oberkirchenrat der Oldenburgischen Kirche aus: „Wir freuen uns, dass Sie die Chance wahrgenommen haben“. Der Standort Osternburg sei fußläufig von mehreren Kindertagesstätten und der Grundschule zu erreichen. „Lebenslanges Lernen ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunft und fängt bei den Jüngsten an.“ Er forderte die Eltern auf, sich aktiv gestaltend in die Entwicklung des FAZO einzubringen.

„Unterstützung, Begleitung und Befähigung sind Grundelemente der christlichen Botschaft.“ Die Synode habe im vergangenen Jahr die Konzeption verabschiedet, die Anzahl der FAMO zu erhöhen. Eine weitere Einrichtung sei in Kürze in Augustfehn geplant, kündigte Muther an. „All das ist für uns als Kirche ein Meilenstein.“

„Die Netzwerkarbeit im Stadtteil ist Klasse“, Pfarrer Holger Rauer ist Sprecher für den „Runden Tisch Osternburg“. Er hob hervor, dass den Familien ein breites und günstiges Konzept angeboten werde. „Es geht auch um Inklusion, „betonte Rauer. „Wir laden Sie ein, am runden Tisch teilzunehmen, ein großes Zusammenspiel im Stadtteil.“ Es ginge um Vernetzung und darum, Netzwerke zu bilden.
Für den Pfarrer ist es wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich für die Familien einzubringen. „Wir sollten dafür ins Äußerste gehen: miteinander reden.“

Für die Koordinatorin des FAZO, Andrea Haase, bedeutet Netzwerken: „Dass wir alle erreichen, dass keine Familie durch das Netzwerk rutscht.“ Das Konzept sei lang und ausführlich. Es gehe darum,  Angebote für Familien zu schaffen. Neu sei zum Beispiel die Kurberatung im Haus, die durch das Rote Kreuz durchgeführt werde. Wünsche und Ideen sollten jederzeit eingebracht werden.

Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann verglich anschaulich das biblische Menschenbild mit verschiedenen Tieren und deren Eigenschaften. Sie appellierte, Menschen dahin zu bringen, dass sie Licht ins Dunkel bringen und Frieden dorthin, wo Streit ist.

Nach einer kurzen Pause mit Snacks folgte der Festvortrag „Was ist Kultur? Beiträge der interkulturellen Psychologie zu Bindungsforschung.“ Niklas Dworazik, Psychologe und Doktorand an der Uni Münster, stellte aktuelle Befunde der Kulturvergleichenden Entwicklungspsychologie vor, die er in Bezug setzte zu den verbreiteten Eingwöhnungsmodellen für Kinder in Kitas. „Alle Menschen, die mit Kindern arbeiten, haben aus Entwicklungspsychologischer Sicht einen der wichtigsten Jobs der Welt.“

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Bärbel Romey
Source: Kirche-Oldenburg