Hannover (epd). Immer mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen werden wegen einer Depression medizinisch behandelt. Die Zahl der Betroffenen sei zwischen 2006 und 2016 um 40 Prozent drastisch gestiegen, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse am Montag unter Berufung auf eine Auswertung ihrer Versichertendaten mit. Bundesweit sei die Tendenz entsprechend.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden nach Angaben der Krankenkasse Depressionen im Jahr 2030 in den Industrieländern die am häufigsten verbreitete Krankheit sein. Eine Ursache sei die längere Lebenserwartung. Allein bei den Versicherten der KKH sei die Zahl der Menschen mit Depressionen, die 70 Jahre und älter sind, seit 2006 um 113 Prozent gestiegen. Gefährdet seien zudem Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren (plus 82 Prozent) und Frauen. Sie litten doppelt so häufig unter einer Depression wie Männer.

Zu den Auslösern könne der wachsende Druck in der globalisierten Lebens- und Arbeitswelt ebenso zählen wie schwere Schicksalsschläge, Vereinsamung oder auch Medikamente. «Wirken Menschen über Wochen niedergeschlagen, antriebslos, unkonzentriert und desinteressiert, können das Anzeichen für eine Depression sein», sagt Daniel Hinz vom Serviceteam der KKH in Hannover. «Das sollte Angehörige und Freunde aufmerken lassen.» Werde die Krankheit frühzeitig erkannt, könnten Therapien wie die Medikation mit Antidepressiva in Kombination mit einer Psychotherapie gute Ergebnisse erzielen.
Source: Kirche-Oldenburg