Eine großartige Vielfalt von Hoffnungszeichen präsentieren sich derzeit in der Stadtkirche zu Jever, Landkreis Friesland. Hier sind es Äpfel an einem Baum, dort eine Welle, dann wieder Blumen oder ein Fisch, alles aber ist Symbol für aktives Handeln oder künstlerische Auseinandersetzung mit der Idee, dass es immer – auch unter schlimmsten Voraussetzungen – einen Grund zur Hoffnung gibt. Die Skulpturen, Zeichnungen, Fotostrecken und Broschüren sind das Ergebnis eines Jugendwettbewerbes, an dem Konfirmandengruppen und Schulklassen aus ganz Niedersachsen teilgenommen haben. Am Mittwoch wurden die Preise verliehen.
„Selbst wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ – ein Satz, der Martin Luther zugeschrieben wird, auch wenn es wenig wahrscheinlich ist, dass er von ihm stammt. Anlässlich des Reformationsjubiläums war im Frühling bereits ein Wettbewerb unter dem Titel „Pflanzt Hoffnung“ ausgeschrieben worden. Fredo Eilts, Diakon im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven und Pastor Tessen von Kameke aus Bad Zwischenahn hatten mit etlichen ehrenamtlich tätigen Jugendlichen den Wettbewerb vorbereitet. 
In zwei Altersstufen, einmal für die Sekundarstufe I und für die Sekundarstufe II wurden zwei Kategorien angeboten. Zum einen konnten die Jugendlichen das Thema künstlerisch-kreativ angehen, andererseits aber auch kreativ-karitativ. Die Arbeit sollte dokumentiert und das Ergebnis in Jever vorgestellt werden. 
Insgesamt 19 Arbeiten wurden eingereicht. „Wir haben mit diesem Wettbewerb wohl rund 1.000 Schüler erreicht“, berichtete von Kameke bei der Preisverleihung. In einer Andacht, die voraus ging, betonte er, dass es Mut und Kraft koste, Hoffnungszeichen zu setzten. Doch nur so ließe sich die Welt verändern. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker lobte das Projekt als herausragend. Wenn junge Menschen sich auf diese Weise zur Auseinandersetzung mit der Frage nach der Zukunft der Welt und der Gesellschaft von morgen anregen ließen, sei dadurch schon viel Hoffnung gegeben. Beeindruckt zeigte er sich von den bemerkenswerten Ergebnissen. „Am Ende sind alle Gewinner, denn ihr alle habt Hoffnungszeichen gesetzt“, so der Oberkirchenrat. 
Auch Jevers Bürgermeister Jan-Edo Albers fand es richtig, dass das Reformationsjubiläum nicht nur in theologischen Zirkeln aufgearbeitet werde. Was Luther für die Kirche ermöglicht habe, nämlich Verstehen dessen, was die Oberen zelebrieren, sei auch wichtiger Baustein der Demokratie. „Ich bin schwer beeindruckt, was ihr auf die Beine gestellt habt“, so Albers, der mit Anke Helm-Brandau (Synode, frühere Lehrerein für Kunst und Religion) und Prof. Dr. Andrea Strübind (Uni Oldenburg, Kirchengeschichte) zur Jury gehörte. 
Bei den karitativen Wettbewerbsbeiträgen fanden sich viele Arbeiten, die Generationen oder unterschiedliche Lebenswirklichkeiten zusammen bringen. So entstanden zum Beispiel Kontakte zu Inhaftierten einer Justizvollzugsanstalt und zu Bewohnern von Altenheimen. Einige werden auch über das Projekt hinaus Bestand haben. Neben den regulären Preisen wurden auch zwei Sonderpreise zugesprochen, hier wurden Projekte über mehrere Klassenstufen ausgezeichnet. Die Gewinner gingen mit Apfelbäumen, Säcken voller Äpfel und Apfelkuchen nach Hause. 
Preise nahmen folgende Gruppen mit nach Hause:  
Erste Preise gingen an die Oberschule Hohenkirchen (Klassen 7 bis 9), die Oberschule Wiefelstede (Klasse 9), die BBS Varel mit JVA Vechta sowie an die Oberschule „Schule am Schloss“ (Klasse 10) aus Braunschweig.
      
Zweite Preise gingen an die IGS Friesland Nord (Klasse 9), Konfirmanden der Kirchengemeinde Oldenburg, die BBS Oldenburg-Wechloy (Berufsoberschule) und die BBS Oldenburg-Wechloy (Fachoberschule) mit JVA Vechta.
Dritte Preise erhielten die Oberschule Wiefelstede (Klasse 7) und die Schule Kirchwerder / Hamburg (Klasse 11).
Sonderpreise gingen an das Neue Gymnasium in Oldenburg und an die Oberschule Wiefelstede.
Annette Kellin

Source: Kirche-Oldenburg