Die Bühne wird zur Kirche und die Kirche zur Bühne. Im Hintergrund leuchten bunte Chorfenster und die Lichter des Altars. Vorne suchen Menschen Zuflucht im Gotteshaus: Kirchenasyl, Gastfreundschaft und Obergrenze. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat bereits 2013 die drängenden Fragen unserer Zeit in ihrer modernen Tragödie die Schutzbefohlenen auf den Punkt gebracht. – Was hätte wohl Luther, der Rebell wider Willen dazu gesagt? Ihm wäre unsere Ohnmacht gegenüber den Schutzbedürftigen sicher nicht entgangen. Er war selbst auf der Flucht und bekam als Junker Jörg Asyl auf der Wartburg. Er kannte seine Bibel. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte vom wandernden Gottesvolk auf seinem langen Weg ins Gelobte Land hindurch. Kann nicht der Name Gottes, der Heilige Name, von unterschiedlichen Mündern aus unterschiedlichen Konfessionen und Religionen ausgesprochen, eine Brücke sein zu Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, zur Heiligung der Gotteskinder aller Völker?! Pastor Frank Morgenstern und Dramaturgin Lea Redlich von der Landesbühne bringen mit Schauspielern und Musikern heute Abend in einer Theaterkirche spezial zwei Theaterstücke und mehr als zwei Glaubensfragen miteinander ins Gespräch. Herzliche Einladung heute Abend bei freiem Eintritt ins Theater Theos am Bontekai in Wilhelmshaven. Reformation trifft Migration um 19.30 Uhr und 20.30 Uhr!

 

Christian Scheuer

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