Der bisherige Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Pfarrer Jan Janssen, übernimmt im Herbst 2018 die Stationsleitung der Deutschen Seemannsmission e.V. (DSM) in Rotterdam (Niederlande).

Janssen wird damit Seemannspastor im Hafen von Rotterdam und in der internationalen ökumenischen Arbeit der DSM. Die Seeleute werden ihn dort mit der Dienstbezeichnung „port chaplain“ ansprechen. Rotterdam ist eine von 16 Stationen der Deutschen Seemannsmission e.V. (DSM) im Ausland, die eine „Heimat in der Fremde“ für Seeleute bieten. In Deutschland sind außerdem 16 Stationen mit eigenständigen Inlandsvereinen unter dem Dach der DSM organisiert. Janssen wird Nachfolger von Seemannspastor Walter Köhler, der im Herbst 2018 in den Ruhestand treten wird.

Die Deutsche Seemannsmission freue sich auf die Zusammenarbeit mit Pfarrer Jan Janssen, betont DSM-Generalsekretärin Pfarrerin Heike Proske. Janssen sei der DSM „als grundlegend ökumenisch ausgerichteter Theologe mit breit gefächerten Erfahrungen bekannt“. Mit dieser für die Arbeit der Deutschen Seemannsmission typischen Art des „Handelns über den Tellerrand“ verbinde die DSM die Hoffnung auf kreative Mitgestaltung in den anstehenden Strukturmaßnahmen der DSM in den Niederlanden und weltweit.

Janssen sieht in der neuen Aufgabe eine Fortsetzung seines bisherigen Engagements im Ev. Missionswerk in Deutschland und in der Norddeutschen Mission. Auch im Oldenburger Bischofsamt habe er sich „immer wieder dafür eingesetzt, die Weite des Glaubens zu leben – über Kirchenmauern hinaus und vor einem weltweiten Horizont“. Er freue sich „ebenso auf das persönliche Gespräch mit den Menschen in diesem Brennpunkt der Globalisierung, wie auf das Miteinander mit der deutschen Gemeinde in Rotterdam und das internationale Netzwerk von Gemeinden und Kooperationspartnern“.

Der 1963 geborene und an der friesischen Küste aufgewachsene Pfarrer Jan Janssen war von September 2008 bis November 2017 Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Am 22. November hatte Janssen seinen Verzicht auf das Bischofsamt erklärt und nach gut neun Jahren die Verantwortung in diesem Leitungsamt abgegeben. Zunächst bis zum 31. Januar 2018 ist Pfarrer Janssen mit der Vertretung im Bischofsamt beauftragt.

Deutsche Seemannsmission e.V.
Die Deutsche Seemannsmission e.V. hat ihren Sitz in Bremen und ist in besonderer Weise mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) und dem Evangelischen Missionswerk (EMW) verbunden. „Seemannsmission beginnt mit der Entdeckung, dass Menschen an Bord von Schiffen leben und arbeiten“, so das Leitbild der Deutschen Seemannsmission. Hierzu gehört die Unterstützung der gottgegebenen Würde der Seeleute, für die sich die DSM einsetzt. Die mehr als einhundertjährige Geschichte der DSM war und ist durch das Gebot der christlichen Nächstenliebe geprägt. Mehr als 700 Frauen und Männer arbeiten weltweit haupt- und ehrenamtlich für die Deutsche Seemannsmission. Sie setzen sich mit ihrer Persönlichkeit, durch ihr Wirken und ihren Glauben für ein menschenwürdiges Leben von Seeleuten ein. Mit dieser Mission stellt sich die DSM den Herausforderungen der Zeit und den Veränderungen in der Schifffahrt täglich neu. Eigenverantwortung und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, getragen durch einen gemeinsamen diakonischen Geist, sind dabei die Stützpfeiler der Arbeit der Seemannsmission.

Hafen Rotterdam
Der Hafen Rotterdam ist der größte Hafen Europas und gehört weltweit zu den zehn größten Seehäfen überhaupt. Das Hafengebiet reicht etwa 42 Kilometer von der Rotterdamer Innenstadt über Hoek van Holland bis zur neuen Maasvlakte und hat eine Größe von rund 120 Quadratkilometer Fläche. Jedes Jahr laufen etwa 30.000 Seeschiffe und 110.000 Binnenschiffe den Rotterdamer Hafen an. Allein im Jahr 2016 wurden in dem an der Rheinmündung (Nordsee) gelegenen Hafen Seegüter in einer Größenordnung von 461 Millionen Tonnen umgeschlagen. Der Hafen und die hafenbezogene Wirtschaft beschäftigen etwa 320.000 Arbeitnehmer; etwa 60.000 von ihnen arbeiten im eigentlichen Hafengebiet.

Source: Kirche-Oldenburg