Münster/Osnabrück (epd). Mit einem Festakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag in Münster das internationale Friedenstreffen der katholischen Laienbewegung Sant’Egidio offiziell eröffnet worden. Der Münsteraner Bischof Felix Genn sagte in seinem Grußwort: «Mitten in einer Situation, in der Religion bei manchen mit Gewalt gleich gesetzt wird, tut ein solches Friedenstreffen wie unser Zusammenkommen hier wirklich Not.» Bei dem Treffen in Münster und Osnabrück wollen bis Dienstag hochrangige Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften aus aller Welt miteinander diskutieren und beten. Die Veranstalter erwarten insgesamt rund 5.000 Teilnehmer.

Bischof Genn äußerte Merkel gegenüber Respekt für ihren Einsatz für die Aufnahme von Flüchtlingen im Jahr 2015. «Allen Widerständen zum Trotz haben Sie sich in unserem Land und auf europäischer Ebene dafür eingesetzt», sagte Genn. Nun müssten Fluchtursachen bekämpft werden, damit Menschen nicht zur Flucht gezwungen seien: «Das unsägliche Sterben im Mittelmeer muss ein Ende bekommen.» An der Eröffnungsveranstaltung in der Halle Münsterland nahmen neben Merkel unter anderem der Großimam der Al-Azhar-Universität in Ägypten, Ahmad Muhammad Al-Tayyeb, und der Präsident der Republik Niger, Mahamadou Issoufou, teil.

Am Montag und Dienstag können auf dem Weltfriedenstreffen Teilnehmer in Podien mit Experten aus dem In- und Ausland unter anderem über die Zukunft Europas, die Flüchtlingssituation und den Dialog zwischen Christen und Muslimen diskutieren. Erwartet werden unter anderem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der emeritierte Kardinal Walter Kasper und der Weihbischof von San Salvador, Kardinal Gregorio Rosa Chávez. Veranstalter des Treffens sind die Bewegung Sant’Egidio sowie die Bistümer Münster und Osnabrück.

Die Bewegung Sant’Egidio entstand 1968 in Rom auf Initiative des Historikers Andrea Riccardi. Sie widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen.
Source: Kirche-Oldenburg