Oldenburg (epd). Unter dem Motto «Vielfalt statt Einfalt» haben nach Angaben der Veranstalter am Sonnabend rund 12.000 Teilnehmer den 25. Christopher-Street-Day (CSD) in Oldenburg gefeiert. In den Straßen standen mehrere tausend Schaulustige, die die mehrstündige schrill-bunte Parade durch die Innenstadt verfolgten. Der Umzug und auch die Aktionen danach seien friedlich verlaufen, sagte am Sonntag ein Sprecher der Polizei dem epd. Am ersten CSD in Oldenburg nahmen
1995 noch etwa 500 Menschen teil.

Die CSD-Aktivisten forderten nach Angaben von CSD-Sprecher Kai Bölle unter anderem, das Diskriminierungsverbot in Artikel 3 des Grundgesetzes auf schwule, lesbische und transsexuelle Identitäten auszuweiten. Sie setzten sich außerdem für eine Gleichstellung im Adoptionsrecht und eine Reform des Transsexuellengesetzes ein.

Schon Pfingstmontag hatte die evangelische St. Lambertikirche in Oldenburg mit Blick auf den CSD zu einem Gottesdienst eingeladen. Er stand unter dem Motto «Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit». In dieser Woche will der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund (19. bis 23. Juni) auch inter- und transsexuellen Menschen eine Plattform bieten.

Der «Christopher Street Day» erinnert an das erste bekanntgewordene Aufbegehren von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtteil Manhattan am 28. Juni 1969. Damals wehrten sich Schwule und Transvestiten, die eine Bar in der Straße besuchten, gegen die Drangsalierung durch die Polizei. Mittlerweile werden in vielen deutschen Städten jedes Jahr Paraden organisiert.

Source: Kirche-Oldenburg