Vechta/Oldenburg (epd). Caritas und Diakonie im Oldenburger Land setzen sich mit Blick auf ein bezahlbares Angebot für deutschlandweite Reisen im Nahverkehr für eine Nachfolge des 9-Euro-Tickets ein. «Die Erfahrungen mit dem Ticket haben gezeigt, dass ein solches Angebot ein ganz wichtiger Beitrag zur Mobilität von Menschen mit kleinem Einkommen ist», heißt es in einer von Diakonievorstand Thomas Feld und Caritasdirektor Gerhard Tepe am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.
Caritas und Diakonie gehe es dabei um diejenigen, die ohne günstigen Nahverkehr von der Mobilität ausgeschlossen seien und teilweise über Jahre nicht zu ihren Familien reisen oder Ausflüge zu entfernteren Zielen mit den Kindern hätten machen können, verdeutlichen Tepe und Feld. Im aktuellen Hartz-IV-Regelsatz seien monatlich 40,27 Euro für Verkehr vorgesehen. Darin sei zum Beispiel auch die Anschaffung und Reparatur eines Fahrrades enthalten. Eine deutschlandweite Mobilität sei damit ohne ein Angebot wie das 9-Euro-Ticket nicht möglich und werde mit dem Ansteigen der Preise noch unerschwinglicher.
Einen weiteren Vorteil des 9-Euro-Tickets betonen Kai Kupka, Referent für Straffälligenhilfe bei der Diakonie im Oldenburger Land, und Caritas-Referentin Amira Hasso: «Ein erschwinglicher Nahverkehr führt zu einer Reduktion beim Schwarzfahren, das zeigen Beobachtungen der Verkehrsbetriebe.» Wer schwarzfahre, erhalte eine Geldstrafe. Wer die nicht bezahlen könne, bekomme eine Ersatzfreiheitsstrafe und lande im Gefängnis. Das 9-Euro-Ticket reduziere auch die Problematik der nicht gezahlten Geldstrafen und damit verbunden der Ersatzfreiheitsstrafen. Solche Angebote seien deshalb ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich sinnvoll.
Kirche-Oldenburg
9-Euro-Ticket: Oldenburger Caritas und Diakonie für Nachfolgelösung