Osnabrück (epd). Das Bistum Osnabrück hat mit einem Mohammed-Zitat, dass es am Mittwoch über Twitter verbreitet hat, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Satz «Der Mensch hat Begleiter unmittelbar vor oder hinter sich, die ihn behüten im Auftrage Gottes» gekennzeichnet mit «Mohammed», bekam bis zum Donnerstag fast 200 Kommentare. Sie bezeugen fast ausnahmslos Missfallen. «Islam lehrt Christenhass», heißt es etwa, «Beschämend», «Heuchler» oder «Ätzende Anbiederung an den Zeitgeist». Ein Nutzer empfiehlt, den Verantwortlichen zu entlassen. Bistumssprecher Hermann Haarmann sagte dem epd am Donnerstag: «Diese harschen Reaktionen bis hin zu Hasskommentaren haben uns überrascht und erschreckt.»
Ihn irritiere vor allem, dass es gar nicht um den Inhalt der Botschaft gehe, sondern nur um den Verfasser. «Das scheint für viele eine Provokation zu sein.» Dabei gehe es bei der «Tagesbotschaft», die täglich über Twitter verbreitet werde, nur um den Inhalt. Ein Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suche die Zitate aus, erläuterte Haarmann. Das seien nicht nur biblische Texte oder Worte von Heiligen und Priestern. Sie könnten aus unterschiedlichen Religionen stammen, von Politikern, Philosophen, Dichtern oder Schauspielern. «Entscheidend ist, dass der Inhalt passt.»
Die «Tagesbotschaften» der vergangenen Tage und von Donnerstag stammen etwa von Hildegard von Bingen, Erzbischof Zollitsch oder dem Dichter Christoph August Tiegde. Auch chinesische und japanische Sprichworte sind darunter. Sie haben meistens überhaupt keine oder nur wenige Kommentare ausgelöst. Haarmann betonte, die Verantwortlichen würden den Mohammed-Tweed und die Reaktionen darauf in den kommenden Tagen diskutieren. «Aber wir werden deswegen sicher nicht davon absehen, Zitate von Personen aus dem Islam auszuwählen.»
Source: Kirche-Oldenburg