Bremen (epd). Die Norddeutsche Mission bittet Pastorinnen und Pastoren ihrer deutschen Mitgliedskirchen, von der Corona-Krise betroffene Kollegen in den westafrikanischen Ländern Togo und Ghana mit Gehaltsspenden zu unterstützen. «In den Gemeinden konnten über Monate keine Kollekten und andere Mitgliedsbeiträge gesammelten werden», beschrieb Missions-Sprecherin Antje Wodtke am Mittwoch die Situation. Damit sei die finanzielle Kirchenstruktur zusammengebrochen. Rücklagen gebe es nicht, Hilfe sei bitter nötig. «Eine Versorgung, wie deutsche Pastorinnen und Pastoren sie kennen, gibt es in Togo und Ghana nicht.»
Die evangelischen Kirchen dort sind Mitglieder der Norddeutschen Mission, genauso wie die Bremische Evangelische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Evangelisch-reformierte Kirche und die Lippische Landeskirche. An die Pastorenschaft der deutschen Mitglieder richtet sich nun der Hilferuf, den die Generalsekretärin des Missionswerkes, Heike Jakubeit, als Brief auf den Weg gebracht hat.
Die Lage sei so ernst, dass barmherziges Handeln gefordert sei, schreibt Jakubeit: «Es geht hier nicht um weniger oder mehr, sondern um alles oder nichts, wenn einer Familie die gesamte Existenzgrundlage entzogen wird. Da, wo es absolut keine staatlich-sozialen Sicherungssysteme gibt und ein Familienverband nicht mehr helfen kann.»
Viele Menschen in Ghana und Togo sterben nach ihren Worten an Hunger, den das Virus als Nebenwirkung auch bei vergleichsweise geringen Infektionszahlen hervorbringt. Das Missionswerk habe bereits einen Nothilfefonds mit mehr als 100.000 Euro eingerichtet, mit dem Hygieneschutzmaßnahmen umgesetzt und Nahrungsmittel verteilt werden konnten, hieß es. Der Fonds könne aber keine fehlenden Gehälter ausgleichen. Die Norddeutsche Mission setze deshalb auf eine Haltung der gelebten Solidarität.
Source: Kirche-Oldenburg