Hannover/Essen (epd). Vor einer Lockerung der Corona-Maßnahmen warnt der Städte- und Gemeindebund mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag. «Nach wie vor sind die Infektionszahlen deutlich zu hoch und die Kontaktverfolgung gelingt nicht flächendeckend», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Sonntag). «Deswegen besteht zurzeit kein Anlass, Lockerungen vorzusehen.»

Das sei für Gastronomie und Kultur hart, räumte Landsberg ein. Aber gerade die Schließung dieser Einrichtungen führe zu einer deutlichen Reduzierung der Kontakte zwischen den Menschen. Nur so könnten die Infektionszahlen nachhaltig reduziert werden. Der Jurist äußerte die Erwartung, dass die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten die Auflagen nachjustierten oder Lockerungen in die Wege leiteten, sollte Handlungsbedarf bestehen.

Ein Weihnachtsfest wie im vergangenen Jahr werde es 2020 nicht geben können. «Es wird auch zu Weihnachten Einschränkungen geben müssen, um die Kontakte der Menschen, insbesondere in der Öffentlichkeit, zu reduzieren», sagte der Jurist.

Er sehe erste positive Effekte der aktuellen Einschränkungen, sagte Landsberg auch auf NDR Info. Die Maßnahmen hätten die Welle zwar noch nicht gebrochen, der «Lockdown light» beginne aber zu wirken. «Es gibt erste Anzeichen einer Einbremsung der Infektionsdynamik». Allerdings warnte er, verfrüht über Verschärfungen zu diskutieren. «Wir haben damals gesagt, wir machen das bis Ende November, wir haben jetzt erst Mitte November.» Man wisse ja, dass die Maßnahmen immer verzögert wirkten, «also warten wir mal die nächste Woche ab.» Je nach Dynamik des Infektionsgeschehens müsse dann entschieden werden, wie es weitergehe.

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Corona-Maßnahmen: Städte- und Gemeindebund gegen Lockerungen