Oldenburg (epd). Das Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg zeigt ab dem 17. Juli die Sonderausstellung «Licht des Südens – Künstler sehen Italien». Erstmals seien rund 100 Italiendarstellungen aus allen Sammlungsbereichen des Landesmuseums ergänzt durch Leihgaben aus Privatbesitz zu sehen, teilte das Museum am Freitag mit. Unter den Exponaten seien italienische Landschaftsgemälde der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und zahlreiche Landschaftsskizzen, Genreszenen und Antikenstudien von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein sowie Darstellungen der römischen Campagna des Oldenburger Hofmalers Ludwig Philipp Strack und Ernst Wilhelm Dietrich Willers.
Als besonderes Highlight werden einige Werke der Ausstellung mit der eigens entwickelten Augmented-Reality-App «Guckkasten digital» erlebbar sein, hieß es. Während es im 18. Jahrhundert vor allem Schausteller waren, die es den Menschen mit sogenannten Guckkästen ermöglichten, in ihrer Vorstellung an ferne Orte zu reisen, könnten heute mithilfe digitaler Technik Zeichnungen oder Druckgrafiken unmittelbar mit dem originalen Vorbild, etwa einer Skulptur, verglichen und in neuer Perspektive gesehen werden.
Den ausgestellten Gemälden, Druckgrafiken und Zeichnungen sollen zudem ausgewählte historische Fotografien gegenübergestellt werden, die bislang noch nie gezeigt wurden. Durch die Linse der Fotografen könnten die Besucherinnen und Besucher ein erstaunlich lebendiges Bild der italienischen Landschaften und Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert erleben. Damals hätten florierende Ateliers wie Alinari, Brogi, Carlo Naya und Giorgio Sommer den steigenden Bilderhunger nach Ansichten aus Italien gestillt. Heute böten sie dem staunenden Ausstellungsbesucher einen faszinierenden Blick zurück in die Fotowelt vor rund 150 Jahren.
Die Sehnsucht nach Italien ist nach Ansicht der Ausstellungsmacher bis heute ungebrochen. Deutsche Malerinnen und Maler hätten den italienischen Alltag erleben wollen. Bäuerinnen, Fischer, Mönche und Hirten zählten zu den beliebtesten Motiven. Die Kunstschaffenden studierten Menschen und ihre Bräuche, die Landschaft, antike wie zeitgenössische Kunstwerke. Diese Eindrücke brachten sie zusammen mit unzähligen Skizzen zurück nach Deutschland – auch nach Oldenburg.
Kirche-Oldenburg
Museum zeigt Italien aus Sicht von Künstlern