Hannover/Oldenburg (epd). Niedersächsische Städte bereiten sich auf die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vor. Für ihre Unterbringung und Versorgung stellt beispielsweise die Stadt Hannover nach eigenen Angaben Mittel in Höhe von 10 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem habe die Landeshauptstadt beschlossen, auf dem Messegelände Unterkünfte einzurichten. Auch andere niedersächsische Städte wie etwa Göttingen, Braunschweig, Lüneburg und Osnabrück stellen sich auf die Ankunft von Geflüchteten ein.

 

«Wir erkennen aktuell eine deutliche Zunahme der Fluchtbewegungen», erläuterte Hannovers Erster Stadtrat, Axel von der Ohe, die Herausforderung. «Deshalb müssen wir vorbereitet sein, wenn die Landesaufnahmebehörden an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und Geflüchtete schon bald in die Kommunen verteilt werden.»

 

In Oldenburg tagte am Donnerstag erstmals ein neuer Koordinierungsstab, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Arbeitsgruppe solle für eine schnelle und koordinierte Unterbringung von Geflüchteten sorgen. Sie sei zudem Ansprechpartner für private Unterstützungsangebote.

 

Tatsächlich greift Oldenburg auf Erfahrungen und Strukturen aus den Jahren 2015 und 2016 zurück. Sie Stadt verfüge über zentrale Unterbringungsmöglichkeiten und dezentrale Wohnungen, hieß es. Darüber hinaus könne binnen zwei Wochen eine mobile Messehalle mit Sanitär- und Küchencontainern errichtet werden.

 

Zur Zeit seien noch in den niedersächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen mehr als 1.000 Plätze frei, sagte Innenministeriumssprecher Philipp Wedelich am Freitag in Hannover. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar seien dort 486 Personen aufgenommen worden. Insgesamt stünden 1.500 Plätze zur Verfügung. Mithilfe der Kommunen ließen sich die Kapazitäten jedoch leicht aufstocken. Auf diese Weise sei Niedersachsen Ende 2015 in der Lage gewesen, mehr als 30.000 Menschen unterzubringen.

 

Die Landesregierung hat eine Internetseite eingerichtet, die Geflüchteten und Aufnehmenden Orientierung bieten soll, etwa mit Blick auf rechtliche und medizinische Fragen. Laut Ankündigung von Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag soll die Seite in den kommenden Tagen ausgebaut und teilweise auch ins Ukrainische übersetzt werden.

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Niedersächsische Städte bereiten sich auf Kriegsflüchtlinge vor