Nürnberg (epd). Stabübergabe beim Protestantentreffen: Die Gastgeber des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Nürnberg haben am Samstagabend in der fränkischen Metropole ein symbolisches Staffelholz an die Gastgeber des nächsten Kirchentages in Hannover weitergereicht. Das Großereignis wird vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 dort stattfinden.

 

«Die Vorfreude wächst», sagte die künftige Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund: «Wir wollen den Kirchentag so vorbereiten, dass er etwas Bleibendes in Hannover hinterlässt.» Die frühere thüringische Umweltministerin (Grüne) zog ein positives Fazit des aktuellen Treffens in Franken, das am Sonntag nach fünf Tagen zu Ende ging: «Der Kirchentag ist wieder richtig da, und das werden wir für immer mit Nürnberg verbinden.»

 

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagte, das Vorbereitungsteam sei schon voller Energie, Begeisterung und ungewöhnlicher Ideen. Die Stadt wirbt für den Kirchentag 2025 mit dem Slogan #hannoverlieben. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ergänzte, für das Gelingen des Protestantentreffens sei die mentale und spirituelle Dynamik entscheidend: «Wenn du innerlich dafür brennst, kannst du alles schaffen.»

 

Meister hatte zuvor bereits bei einem Empfang der hannoverschen Landeskirche die Freunde und Besucher des Kirchentags zum nächsten Treffen nach Hannover eingeladen. Dort präsentierte Hannover als eine Stadt der Kultur und der Vielfalt der Religionen. Zu den bedeutendsten Künstlern aus Hannover gehöre unter anderem der Dadaist Kurt Schwitters (1887-1948). «Sie alle werden Hannover lieben», sagte der Bischof mit einer Anspielung auf den neuen Slogan. An dem Empfang nahmen rund 150 Gäste teil, unter anderem aus Südafrika, Äthiopien und Russland.

 

Hannovers Bürgermeister Thomas Klapproth (CDU) erläuterte, beim Kirchentag 2025 werde der interreligiöse Austausch eine zentrale Rolle spielen: «Mit dem Ziel, dass Verständnis füreinander entsteht.» In der Stadt gebe es seit 20 Jahren das bundesweit erste «Haus der Religionen».

 

Mit dem Kirchentag 2025 kehrt das Großereignis zu seinen Wurzeln zurück. In Hannover hatte der Jurist Reinold von Thadden 1949 den evangelischen Kirchentag als unabhängige protestantische Laienbewegung ins Leben gerufen. Danach gastierte das Treffen noch drei Mal an der Leine: 1967, 1983 und 2005. Insgesamt wird es der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag sein.

Kirche-Oldenburg
Staffelübergabe beim Kirchentag: Auf Nürnberg folgt Hannover – Landesbischof Ralf Meister lädt zum nächsten Protestantentreffen ein