Münster/Vechta (epd). Der Bischof von Münster, Felix Genn, positioniert sich gegen ein Erstarken rechtsextremistischer Kräfte in Deutschland. «Wir wenden uns gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus sowie Hass und Ablehnung», heißt es in einer am Freitag in Münster veröffentlichten Stellungnahme Genns. Für Christinnen und Christen sei die Nächstenliebe Programm. «Dazu gehört unbedingt die Achtung vor der Würde jedes Menschen», betonte der Bischof: «Wir stehen ein für den Schutz der Schwachen, für ein friedfertiges Zusammenleben aller und für ein bedingungsloses Ja zu Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten.»

 

Genn reagiert damit auf Recherchen des Netzwerks «Correctiv» über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern, bei dem über Pläne zur Deportation von Menschen mit ausländischen Wurzeln geredet wurde. Auch Mitglieder der CDU und der rechtskonservativen Werteunion nahmen demnach an dem Treffen im November in Potsdam teil.

 

In den vergangenen Tagen gingen zahlreiche Menschen in Deutschland gegen einen Rechtsruck der Gesellschaft auf die Straße. Im Gebiet des katholischen Bistums Münster sind am Wochenende weitere Proteste geplant, darunter in Münster, in Recklinghausen, Kleve sowie Kevelaer und Vechta.

 

Das Bistum Münster erstreckt sich in Nordrhein-Westfalens über die drei Regionen Münster-Warendorf-Coesfeld, Borken-Steinfurt sowie Recklinghausen und Niederrhein. Außerdem gibt es einen sogenannten Offizialatsbezirk Oldenburg in den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg und Vechta.

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Bischof Genn besorgt über Rechtsruck in der Gesellschaft