Bremen/Langwarden (epd). Mit dem sechsten Arp-Schnitger-Festival will das Musikfest Bremen erneut künstlerisch das Schaffen des aus der Wesermarsch stammenden Orgelbauers Arp Schnitger (1648-1719) beleuchten. Als Galionsfigur der nordeuropäischen Orgelkultur im Barock kommt seinem Erbe nach Einschätzung der Organisatoren «in der einzigartigen Orgellandschaft rund um Bremen eine einmalige Stellung zu». Das Arp-Schnitger-Festival beginnt am 30. August mit einem Konzert in Langwarden (Kr. Wesermarsch) und endet am 6. September in Ganderkesee zwischen Bremen und Oldenburg.
Die Konzerte stellten neben Werken Schnitgers eine repräsentative Auswahl an Instrumenten aus der Orgellandschaft zwischen Elbe und Ems sowie im niederländischen Groningen vor, hieß es. Die Solisten spielen dabei auf Instrumenten, die von Schnitger selbst, seinen Lehrmeistern und von seinem bedeutendsten Schüler Christian Vater (1679-1756) stammen. Den Kreis schließt die Ahrend-Orgel im Künstlerdorf Worpswede, die 2012 in Schnitgers Tradition als Neubau entstand.
Nach Angaben von Experten stammen zwischen 170 und 180 Orgeln aus den Werkstätten des ersten europaweit tätigen Orgelbauers. Von Hamburg aus exportierte Schnitger seine Instrumente zunächst in den norddeutschen Raum und in die Niederlande, später auch nach Russland, England, Spanien sowie nach Portugal und sogar nach Brasilien. Heute gibt es noch 31 echte Schnitger-Orgeln, die meisten in Norddeutschland.
Der auf Initiative des Bremer Festivals gegründete Verein «Arp-Schnitger-Kulturerbe» prüft unterdessen einen Antrag auf Aufnahme der weltweit erhaltenen Orgeln und Prospekte Schnitgers in das Unesco-Welterbe. Es wäre das erste interkontinentale Projekt in der Liste. Das Arp-Schnitger-Festival ist Teil des 26. Musikfestes Bremen, das am 29. August mit einer «Großen Nachtmusik» auf dem Marktplatz der Hansestadt beginnt.
Source: Kirche-Oldenburg