Göttingen (epd). Die Jagd nach Rohstoffen und neuen Energiequellen entlädt sich Menschenrechtlern zufolge zunehmend in Gewalt gegen Naturschützer. Vor allem Aktivisten aus indigenen Volksgruppen würden «massiv bedroht, eingeschüchtert und teilweise regelrecht exekutiert», sagte Ulrich Delius von der Gesellschaft für bedrohte Völker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Verantwortlich seien meist die Regierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Täter blieben in der Regel straffrei.
In Brasilien, Indien oder auf den Philippinen finde ein Verdrängungskampf statt, der «immer stärker auf eine Eskalation hinausläuft», sagte der Menschenrechtler. Für den Bau von Megastaudämmen würden immer wieder Dörfer zerstört und Zehntausende Indigene umgesiedelt. Der Abbau von Rohstoffen verschmutze zudem Böden und Flüsse und bedrohe die Lebensgrundlagen vieler Ureinwohner.
Laut einem umfassenden Bericht der Menschenrechtsorganisation Global Witness vom April wurden 2014 weltweit mindestens 116 Umweltaktivisten getötet. 40 Prozent der Opfer seien Ureinwohner gewesen. Die Dunkelziffer liegt laut dem Bericht vermutlich noch weit höher.
Source: Kirche-Oldenburg