Göttingen/Duderstadt (epd). Rund 500 Menschen haben laut Polizeiangaben am Sonnabend in Göttingen und Duderstadt friedlich gegen Rechtsextremismus und Rassismus protestiert. In Göttingen blockierten die Demonstranten mehrere Kreuzungen im Umfeld der Stadthalle, wo für den Vormittag eine Kundgebung des als äußerst rechts geltenden «Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen» angekündigt war. Die Gruppierung hatte die Veranstaltung am Morgen kurzfristig abgesagt.
Unbekannte hatten im Vorfeld den vorgesehenen Kundgebungsort des «Freundeskreises» mit Buttersäure verunreinigt, hieß es. Die Berufsfeuerwehr habe die übelriechende Fläche daraufhin mit Backpulver abgestreut. Eine Gesundheitsgefahr habe nach Einschätzung von Experten nicht bestanden.
In Duderstadt, wo der «Freundeskreis» ebenfalls eine Demonstration angemeldet hatte, versammelten sich der Polizei zufolge rund 20 Rechtsextremisten und zogen mit einem Lautsprecherwagen durch die Innenstadt. In dem Ort protestierten Nazi-Gegner ebenfalls mit Transparenten und an die Straße gestellten Gartenzwergen gegen den «Freundeskreis». Mit den aus Holz gebastelten, angemalten Figuren wollten die Veranstalter eigenen Angaben zufolge den Rechtsextremisten «die Laune verderben».
Das Göttinger Bündnis gegen Rechts wertete seine Aktionen als Erfolg. Durch die Blockaden sei erreicht worden, «dass die Nazis nicht nach Göttingen kommen», sagte ein Sprecher. Rund 160 Göttinger Schülerinnen und Schüler hatten nach Polizeiangaben bereits am frühen Sonnabendmorgen an einer Jugend-Demonstration gegen Rechtsextremismus beteiligt.
Der «Freundeskreis» veranstaltet seit Ende 2015 in zahlreichen Orten der Region «Mahnwachen» und sogenannt «Freiheitliche Bürgertreffs». In mehreren Orten bildeten sich daraufhin Bürgerbündnisse gegen Rechts.
Source: Kirche-Oldenburg