Oldenburg (epd). Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) hat eine neue psychiatrische Abteilung in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg eröffnet. Die Station mit 20 Plätzen sei ein wichtiger Schritt, um die landesweite psychiatrische Versorgung im Justizvollzug zu verbessern, sagte die Ministerin am Mittwoch in Oldenburg. Im Vergleich zur übrigen Bevölkerung litten deutlich mehr Strafgefangene unter psychiatrischen Störungen. Studien zufolge seien bis zu 20 Prozent der Inhaftierten erkrankt. Ohne eine erfolgreiche Behandlung sei das Rückfallrisiko deutlich erhöht.
Die Abteilung in Oldenburg wird nach Angaben des Justizministeriums von einer Fachärztin geleitet. Dort sollen auch Inhaftierte aus anderen Gefängnissen behandelt werden. Auch in der Jugendstrafanstalt Hameln entsteht eine psychiatrische Abteilung mit 22 Plätzen. Sie soll im November eröffnet werden. Außerdem wird geprüft, ob weitere Behandlungsplätze in den Justizvollzugsanstalten Hannover, Sehnde und Lingen eingerichtet werden sollen. Experten schätzen den stationären Behandlungsbedarf landesweit auf bis zu 70 Haftplätze für inhaftierte Männer, zehn Plätze für Frauen und rund 20 Plätzen für männliche jugendliche Straftäter.
Source: Kirche-Oldenburg