Hannover/Hamburg (epd). Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, will nicht mehr an Diskussionen mit AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland teilnehmen. Eigentlich sei sie Befürworterin einer offenen Auseinandersetzung mit der AfD, sagte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin der Zeit-Beilage «Christ & Welt» laut Vorabbericht vom Mittwoch. «Allein schon, damit sich AfD-Leute nicht in eine Opferrolle begeben können.»
Wenn jemand wie Herr Gauland über die SPD-Politikerin Aydan Özoguz sage, man solle sie in Anatolien entsorgen, dann seien Grenzen überschritten, betonte Käßmann. «Dann will ich mit solchen Leuten auch nicht auf einem Podium sitzen.» Auch mit Gauland habe sie bereits öffentlich diskutiert. Die Aussagen des AfD-Spitzenkandidaten zur Integrationsbeauftragten Özoguz verletzten die Menschenwürde.
Gauland hatte im August auf einer Wahlkampfveranstaltung im thüringischen Eichsfeld laut einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» gesagt: «Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei dank, in Anatolien entsorgen können.»
Source: Kirche-Oldenburg