Bremen (epd). Zum Weltkindertag an diesem Mittwoch hat Bremens Landesdiakoniepastor Manfred Meyer die Politik aufgefordert, mehr gegen die Kinderarmut in Deutschland zu tun. Dem Kampf gegen die Kinderarmut und für die Chancengleichheit aller Kinder müsse die nächste Bundesregierung höchste Priorität einräumen, sagte der kirchliche Sozialexperte. Die gegenwärtige Ungleichbehandlung von Kindern sei ein Skandal. "Bildung und Gesundheit sollten nicht länger vom Portemonnaie der Eltern abhängig sein."
Die Diakonie fordert eine Kindergrundsicherung, um der Armut unter den Heranwachsenden wirkungsvoll begegnen zu können. Teilhabechancen benachteiligter Kinder könnten so verbessert werden. "Um nachhaltig etwas gegen Kinderarmut tun zu können, braucht es sichere und angemessene finanzielle Rahmenbedingungen. Die Kindergrundsicherung ist ein wichtiger Grundstein", betonte Meyer.
Gerade in Bremen müsse das Thema an erster Stelle stehen. Hier sei laut zweitem Armuts- und Reichtumsbericht der Landesregierung etwa ein Drittel der Kinder von Armut betroffen, erinnerte Meyer und fügte hinzu: "Der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und Bildung darf nicht von der Kassenlage der Stadtgemeinden Bremerhaven und Bremen abhängig gemacht werden."
Auch die Synode der Bremischen Evangelischen Kirche hat sich kürzlich mit einer einstimmig verabschiedeten Erklärung für die Einführung einer Kindergrundsicherung eingesetzt. Die Kirche forderte den Senat auf, sich mit anderen Akteuren dafür zu engagieren.
Bundesweit wird das Modell von mehreren Sozialverbänden wie der Arbeiterwohlfahrt und dem Kinderschutzbund vorgeschlagen, die sich zum "Bündnis Kindergrundsicherung" zusammengeschlossen haben. Die Grundsicherung würde alle bisherigen Familienleistungen ersetzen. Demnach sollen jedem Kind monatlich 573 Euro zustehen.
Source: Kirche-Oldenburg