Kalefeld/Kr. Northeim (epd). Weidetierhalter in Niedersachsen haben am Freitagabend erneut mit «Mahnfeuern» gegen die Ausbreitung von Wölfen protestiert. Feuer brannten nach Angaben des Niedersächsischen Landvolks unter anderem bei Kalefeld (Kreis Northeim), Hipstedt (Kreis Rotenburg/Wümme), Otterndorf (Kreis Cuxhaven) sowie in Vechta-Holzhausen. Niedersächsische Landwirte hatten zuvor bereits fünfmal mit solchen Aktionen gegen Wölfe demonstriert.
Das Landvolk übte am neuen Wolfskonzept von Landes- und Bundesregierung heftige Kritik. Es sei ohne abschließende Beteiligung der betroffenen Verbände «aus der Schublade gezaubert» worden. Die Weidetierhalter sähen sich «missbraucht und hintergangen», sie fühlten sich mit ihren Sorgen und Ängsten alleingelassen.
Die «rasante Vermehrung» der Wölfe habe inzwischen dazu geführt, dass die Raubtiere in eng besiedelten Regionen ebenso anzutreffen seien wie auf den traditionell genutzten Grünlandstandorten, erklärte das Landvolk weiter. Nicht überall sei eine Einzäunung zum Schutz von Schafen und Rindern möglich. Zudem überwänden die Raubtiere mittlerweile selbst zwei Meter hohe Schutzzäune.
Die Ankündigung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne), auch ganze Wolfsrudel zu töten, bezeichnete das Landvolk als «Vernebelungstaktik». Das von den Ministern Ende September vorgestellte Papier sieht unter anderem vor, dass auffällige Wölfe unter bestimmten Voraussetzungen getötet werden dürfen.
Unterdessen hat sich auf dem Truppenübungsplatz Munster in der Lüneburger Heide ein weiteres Wolfsrudel angesiedelt. Die Zahl der in Niedersachsen nachgewiesenen Rudel stieg damit auf insgesamt 14, wie die Landesjägerschaft mitteilte. Die Jäger sind vom Umweltministerium in Hannover mit dem Zählen und Beobachten der Tiere beauftragt worden.
Source: Kirche-Oldenburg