Unter dem biblischen Motto „Wir sehen uns wieder!“ (Röm 1,11) feierte Bischof Jan Janssen in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche am Sonntag, 29. Oktober, einen Dankgottesdienst zum Reformationssommer. In seiner Predigt forderte er „wieder mehr Verständnis für das Engagement in der Gemeinschaft, auch über Grenzen hinweg, mehr Mitfreuen und Mitleiden, Mittrösten und Mithelfen. Und mehr von Paulus‘ Gewissheit: Wir sehen uns wieder!“ Der Apostel habe sich um des Evangeliums willen nach Aufbruch gesehnt. „Wir können den Glauben nicht für uns behalten, ihn nicht an die Wand hängen, aufs Regal stellen oder in der Ecke parken. Das Evangelium will, soll, ja muss weitergesagt werden!“ Dabei mache gemeinsames Gottvertrauen stark und eine solidarische Haltung sei tröstlich.
Aus der weltweiten Ökumene kenne er die Haltung, Dank auszusprechen, Danklieder zu singen, Dankbarkeit zu zeigen, sagte Janssen. Dieses ist bei Paulus auch erkennbar, der seinen Dank an Gott richte, und dann sagte, wofür er danke: „Ich danke für euch alle! Ihr seid es, über die ich mich freue! Euch alle nehme ich mit in mein Dankgebet!“ „Richtig gut wären wir“, so Janssen, „wenn wir nicht nur über die anderen reden würden, sondern den Glauben der anderen als Frucht des Evangeliums verkündigten! Und uns gemeinsam dankbar zeigten über die mehrsprachige Vielfalt der Glaubenshaltung und der Gemeindegestaltung.“
Zu dem Sonntagsgottesdienst hatte die oldenburgische Kirche Menschen eingeladen, mit denen sie im Laufe des Jubiläumsjahres zusammengearbeitet hat und die an den zahlreichen Veranstaltungen mitgewirkt hatten. Ihnen dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen in einem Grußwort „für tolle Ideen, aufwändige Inszenierungen, kreative Einfälle und für immer wieder großes Engagement. Dank für Zeit und Unterstützung, die unserer Kirche an ganz unterschiedlichen Orten geschenkt wurde und ohne die die vielen Veranstaltungen in Gemeinden, Kirchenkreisen, in Wittenberg, Berlin und anderswo nicht hätten stattfinden können.“ Sie dankte auch für die guten Partnerschaften, die neu geknüpft werden konnten, z.B. mit den „Guten Adressen in der Stadt Oldenburg“ oder „auf die verlässlich gebaut werden konnte, wie etwa mit den Vertretern der Universität für den Freiheitsraum Reformation.“
In vielen Gottesdiensten, habe die Erneuerung im Glauben, die die Reformation gebracht hat und ihre Bedeutung für uns heute im Mittelpunkt gestanden, so Blütchen weiter. Die Kirchenmusik habe einen musikalischen Blick auf die Reformation geworfen. Dazu gehörten sowohl die Oldenburger Liederwerkstatt, in der 17 neue Lieder für Kinder und Jugendliche für das Reformationsfest geschrieben wurde, wie auch die „vielen berührenden Konzerte unserer Kirche vom Wangerland bis Vechta“. Die tiefen Spuren, die 500 Jahre Reformation in der Kunst hinterlassen habe, sei in zahlreichen Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen spürbar gewesen. Dankbar sei sie auch für die vielen Veranstaltungen, die gemeinsam mit ökumenischen Partnern und mit den Partnerkirchen in Bremen und Leer gestaltet wurden.
Gemeinsam mit Bischof Jan Janssen wirkten der Beauftragte der oldenburgischen Kirche für das Reformationsjubiläum, Pfarrer Nico Szameitat, Diakonin Elke Kaschlun vom Beirat für das Reformationsjubiläum sowie Synodenpräsidentin Sabine Blütchen am Gottesdienst mit. Sie wurden musikalisch unterstützt von Kirchenmusikdirektor Tobias Götting und von der Hamburger „Tüdelband“ mit Sängerin Miriam Buthmann. Diese ließen mit plattdeutschen Liedern und Kirchentagssongs die Atmosphäre der kirchlichen Großveranstaltung noch einmal aufkommen.
Source: Kirche-Oldenburg