Oldenburg (epd). Der Vertreter im Oldenburger evangelischen Bischofsamt, Oberkirchenrat Thomas Adomeit, hat die soziale Ungerechtigkeit in der Gesellschaft kritisiert. «Zu schweigen, wo Not erkennbar ist, kommt nicht infrage. Hier werden wir uns als Kirche und Diakonie auch immer wieder einmischen, unsere Stimme erheben und auf Missstände hinweisen», sagte er am Donnerstag beim «Abend der Begegnung» der Diakonie im Oldenburger Land. Adomeit führt die Geschäfte im Oldenburger Bischofsamt nach dem Rückzug des früheren Bischofs Jan Janssen, bis ein neuer Bischof gewählt ist.
Gastredner des Abends war der deutsch-österreichische evangelische Theologieprofessor und Medizinethiker Ulrich Körtner aus Wien. Er plädierte für eine stetige Erneuerung des christlichen Menschenbildes in der Pflege. Die Verantwortlichen in den Einrichtungen und die Pflegenden müssten im Pflegealltag die Balance zwischen Würde, Respekt und Mitgefühl finden. Dies sei nicht einfach: «Man kann aus reinem Mitgefühl das ethisch wie pflegerisch Falsche tun.» Dies könne bis zum Patientenmord führen. Ein bewusstes christliches Menschenbild könne dagegen eine wichtige Richtlinie sein.
Zum traditionellen «Abend der Begegnung» im Alten Oldenburger Landtag empfangen die Diakonie und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg alljährlich rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kirche und sozialen Einrichtungen. Dabei gibt das kirchliche Hilfswerk einen Einblick in seine Arbeit.
Internet: www.dw-ol.de
Source: Kirche-Oldenburg