Um Abschiebungen, Willkommenskultur und Zivilcourage geht es bei den ersten drei Fortbildungsabenden für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten. Die Reihe, verantwortet vom Diakonischen Werk, Kirchenkreis und Evangelischen Bildungswerk Ammerland und unterstützt vom Landkreis Ammerland, startet in diesem Jahr am 17. Januar um 19 Uhr in Rastede.

Barbara Neander, Juristin aus Oldenburg, wird „Freiwillige Ausreisen und Abschiebungen“ behandeln, ein zurzeit hochaktuelles und politisch umstrittenes Thema. Immer mehr Bundesländer bemühen sich darum, Geflüchtete in Drittstaaten oder in ihre vermeintlich sicheren Heimatländer zurückzuführen. Das führt vor allem bei den Betroffenen zu großen Ängsten und ausweglosen Situationen, stellt aber auch die Ehrenamtlichen vor große Fragen.

Eine Bestandsaufnahme der „Willkommenskultur im Ammerland“ werden vier ammerländer Politikerinnen unter der Moderation von Kreispfarrer Lars Dede am 21. Februar in Edewecht vornehmen. Barbara Woltmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, Sigrid Rakow, Mitglied im niedersächsischen Landtag, Freia Taeger, Vorsitzende des Kreistages und Bürgermeisterin Petra Lausch werden das Gespräch mit den Ehrenamtlichen suchen.

Um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geht es am 20. März in Bad Zwischenahn. Dr. Eva Groß, Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes, kommt aus Hannover ins Ammerland. „Zivilcourage und demokratisches Engagement!“ lautet nicht nur der Titel der Veranstaltung, sondern ist auch die wichtigste Antwort auf die Frage, wie mit fremdenfeindlichen Parolen und Stammtischgerede umgegangen werden sollte.

Alle öffentlichen Veranstaltungen richten sich vornehmlich an bürgerschaftlich Engagierte in der Arbeit mit Geflüchteten. Eingeladen sind aber alle Bürgerinnen und Bürger, die die Themen interessieren. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsdetails:

Freiwillige Ausreise und Abschiebung
Dienstag, 17. Januar, um 19 Uhr im Gemeindehaus, Denkmalsplatz 2 in Rastede
Politisch kocht das Thema „Abschiebungen“ gerade hoch. In der Praxis sind Ehrenamtliche längst damit befasst. Gruppen von Geflüchteten droht die Rückführung in Länder, aus denen sie vor Krieg und Verfolgung geflohen sind. Der gewaltsamen Abschiebung steht immer auch die vorherige freiwillige Ausreise gegenüber. Wie sollen sich Geflüchtete verhalten, wenn ihnen das Ende des Aufenthaltes in Deutschland angekündigt wird? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten? Wer kann Rat geben, wer praktisch helfen? Welche psychischen Belastungen treten in diesen Situationen auf?
Die Juristin Barbara Neander, Mitarbeiterin bei IBIS in Oldenburg, wird den rechtlichen Rahmen erläutern und aus ihrer Beratungspraxis berichten.

Anmeldung erbeten unter: 04488/77151 oder online www.eeb-niedersachsen.de/Veranstaltung/823170004

Willkommenskultur im Ammerland – Bestandsaufnahme 2017
Dienstag, 21. Februar, um 19 Uhr im Haus der Offenen Tür, Hauptstraße 40 in Edewecht
Wie sieht es Anfang 2017 mit der Willkommenskultur im Ammerland aus? Wie wirken sich die Diskussionen auf Bundes- und Landesebene auf die Situation vor Ort aus? Helfen die augenblicklichen politischen Debatten oder erschweren sie die Arbeit der Ehrenamtlichen? In die Diskussion mit den Ehrenamtlichen des Ammerlandes werden einsteigen: Barbara Woltmann, die das Ammerland im Deutschen Bundestag vertritt und Sigrid Rakow, die im niedersächsischen Landtag diese Aufgabe wahrnimmt. Freia Taeger, Vorsitzende des ammerländer Kreistages und Bürgermeisterin Petra Lausch können über die örtlichen Aktivitäten berichten. Im Mittelpunkt stehen an diesem Abend aber die Ehrenamtlichen und ihre Wünsche an die Politik der unterschiedlichen Ebenen. Kreispfarrer Lars Dede wird den Abend moderieren.
Anmeldung erforderlich unter 04488/77151 oder online www.eeb-niedersachsen.de/Veranstaltung/823170005

Vom Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Zivilcourage und demokratisches Engagement!

Montag, 20. März, um 19 Uhr im Haus Feldhus, Am Brink 6 in Bad Zwischenahn
In manchen Gegenden Deutschlands treffen Geflüchtete auf massive Ablehnung. Die Wissenschaft spricht von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Was sind die Ursachen solcher Einstellungen? Wie kann solchen Einstellungen begegnet werden? Landesregierung und Polizei arbeiten an Konzepten, um diesem Phänomen begegnen zu können. Und auch im Landkreis Ammerland gilt: Wehret den Anfängen.
Dr. Eva Groß, Soziologin und Kriminologin, arbeitet in der kriminologischen Forschung beim Landeskriminalamt Niedersachsen.

Anmeldung erbeten unter: 04488/77151 oder online www.eeb-niedersachsen.de/Veranstaltung/823170006

Source: Kirche-Oldenburg