„Abschied aus der Berufstätigkeit und Neuanfang in der beruflichen Tätigkeit. Da nehmen wir doch ein gutes Buch in die Hand“, stimmte Pfarrer Jens Teuber, Vorstandsvorsitzender der EEB Oldenburg, in den Gottesdienst in der St.-Lambertikirche Oldenburg ein. Dort feierte am vergangenen Freitagnachmittag die Evangelischen Erwachsenenbildung Oldenburg (EEB) den Wechsel der Geschäftsführerin Barbara Heinzerling zu Stefanie Vollbrecht.
   
„Die Bibel ist leicht zu verstehen. Gott ist die Liebe, wer in Liebe bleibt, bleibt in Gott. Diesen Geist brauchen wir“, sagte Teuber. Liebe seien auch die übereinstimmenden Aussagen der ausgewählten Motti der beiden Frauen.
   
Die feierliche Verabschiedung und die Einführung der Geschäftsführerinnen während des Gottesdienstes übernahm Pfarrerin Ulrike Koertge. Die Leiterin und Geschäftsführerin der EEB Niedersachsen umriss die knapp 34 Jahre Tätigkeit von Barbara Heinzerling und lobte deren Arbeit. „Ein steter Motor ihres Handelns war Projektarbeit, Werben für neue Aufgaben und die Qualifizierung und Grundlage der Ehrenamtlichen Tätigkeit sowie Förderung der Berufstätigen.“ Koertge zählte die zahlreichen Aufgaben auf und hob die Zusammenarbeit u. a. mit Familienbildungsstätten hervor. „Es war ihr eine Herzensangelegenheit, sich für die Kleinen der Gesellschaft einzusetzen.“ Sie danke Heinzerling für ihr Wirken, für Gerechtigkeit und für menschenfreundliche Kommunikation.
   
Nach der offiziellen Verabschiedung und dem Segen reichte Ulrike Koertge den imaginären Stab weiter an Stefanie Vollbrecht. Die Frage, wie ein guter Austausch gelingen könne, habe sich gut gefügt, da die zukünftige Geschäftsleiterin der EEB seit einiger Zeit mit Barbara Heinzerling zusammenarbeite.
   
Stefanie Vollbrecht erhielt ihre Berufungsurkunde. Musikalisch begleitete den Gottesdienst Anton Bovensmann (Orgel) und Julia Nickel (Violine).
 
Schichtwechsel im Lambertus-Saal
Glückwünsche und Grüße des Oberkirchenrates überbrachte Pfarrer Dr. Urs-Ullrich Muther Grüße. Er sprach vom „Schichtwechsel – aber es ist viel mehr. Eine Ära geht zu Ende. Barbara Heinzerling hat der EEB über 33 Jahre lang ein Gesicht gegeben.“ Ein Faktor des Erfolges liege in ihrer Persönlichkeit, gebe Kontur und Profil. Das Profil einer Einrichtung ließe sich am Erfolg ablesen. „Und die EEB ist sehr erfolgreich. Hat das Glück, geprägt zu werden von dieser beeindruckenden Person und Persönlichkeit“, betonte Muther. Er dankte Heinzerling im Namen der Kirche und hob hervor, dass es es ihr immer wichtig gewesen sei, die Kirche in Bezügen der Stadt abzubilden. Er zählte einige Stationen ihrer langjährigen Tätigkeit auf, lobte die richtigen Ideen und die Profilierung der EEB.

Die Ausbildung zu Kirchenführenden sei zum Beispiel die erste ökumenische Zusammenarbeit bundesweit. „Immer am Puls der Zeit, dicht dran am Einzelnen, die Arbeit von Barbara Heinzerling war wichtig und segensreich.“  
   
Muther zeigte sich von der „erfolgreichen Übergabe der Arbeit einer starken Persönlichkeit an eine andere starke Persönlichkeit“ überzeugt. „Wir wissen die EEB in guten Händen, denn das Doppelpack ist schon eine Weile gemeinsam unterwegs. Da haben die Verantwortlichen einen guten Griff getan.“ Stefanie Vollbrecht werde das Angebot und Profil kontinuierlich weiterentwickeln. „Die Herausforderungen sind vielfältig und spannend. Stefanie Vollbrecht wird diesen Weg souverän meistern.“
   
Eine auflockernde Einlage hatten Pfarrer Michael Winkel und Kunsthistoriker Dr. Martin Feltes vorbereitet. Die langjährigen Leiter der erfolgreichen Ausbildung zu Kirchenführenden für die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und die Katholische Akademie Stapelfeld arbeiteten eng mit Barbara Heinzerling zusammen, die u. a. für die Prüfungen und Übergabe der Zertifikate zuständig war. Nun war die „strenge Prüferin“ an der Reihe, Fragen zu beantworten und erhielt für ihre bravouröse Leistung eine Urkunde, überreicht von Stefanie Vollbrecht.
   
Dass ihre Arbeit mehr als die Übergabe von Aufgaben war, verdeutlichten Stefanie Vollbrecht und Barbara Heinzerling in einer persönlichen Vorstellung. Sie beschrieben abwechselnd ihren Weg, der in ihrer gemeinsamen Arbeit und einer Übergabe „Hand in Hand“ endete. „Es war ein großes Glück, gemeinsam zu arbeiten“, war ihr Fazit.

Ein Beitrag von Bärbel Romey.

„Ich finde es wichtig, Menschen zusammenbringen.“
Neue Geschäftsführerin der EEB Stefanie Vollbrecht im Gespräch

Die 33-Jährige brennt für ihre Arbeit: „Ich möchte Menschen bewegen, Menschen anstoßen und für etwas begeistern. Ich finde es wichtig, Menschen zusammenbringen und zu vernetzen, die sich sonst nicht begegnet wären.“
  
Aufgewachsen ist die Hessin in unmittelbarer Nachbarschaft eines Pfarrer-Ehepaars. Durch ihr Studium in Bremen zog Stefanie Vollbrecht in den Norden. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung war bislang als Dozentin an der VHS tätig und sammelte als Trainee Erfahrung bei der niedersächsischen Erwachsenenbildung des Ev. Bildungswerks Ammerland. Vollbrecht arbeitet bereits seit eineinhalb Jahren in der EEB und seit Monaten eng mit Barbara Heinzerling zusammen. Ihr sind das Aufgabengebiet und die EEB vertraut, sehr wichtig ist ihr kirchliche Arbeit. 

„Bei Kirche zu arbeiten, bedeutet für mich, sinnstiftend arbeiten zu dürfen, einen Beitrag für das Gemeinwohl zu leisten, politisch sein zu können, sich für den Frieden einzusetzen“, erklärt Vollbrecht. Das drücke sich für sie zum Beispiel in den Kursen der EEB zur Gewaltfreien Kommunikation bis hin zu Nachhaltigkeitsaspekten aus. „Es bedeutet vor allem, stets aktuell und individuell im Gespräch zu sein und zu bleiben“, betont sie, das dürfe gern auch mal ein Streitgespräch sein.
  
Natürlich hat sich die neue Geschäftsführerin Gedanken über ihre zukünftige Tätigkeit gemacht. Sie übernimmt eine gut geführte EEB und weiß, dass die Arbeit der EEB zum einen die Unterstützung von Kirchengemeinden bei der Bildungsarbeit zum anderen das Durchführen von sogenannten Eigenmaßnahmen bedeutet.
  
„Es gibt eine Reihe qualitativ sehr hochwertiger und bewährter Fortbildungen, u.a. die Kirchenführer*innen Ausbildung, Angebote zum Erlernen der Gewaltfreien Kommunikation, die Ausbildung zur freiwilligen Seniorenbegleitung sowie die Fortbildung zur Stärkung des Engagements im Wohnquartier. Diese sollen weitergeführt werden“, zählt Stefanie Vollbrecht auf.
  
Doch werde sie auch neue Formate und neue Kooperationen ausprobieren und angehen. Einiges sei davon auch schon in Planung. Die Informationen dazu folgen zu gegebener Zeit.
  
Die Geschäftsführerin der EEB blickt optimistisch auf die kommende Zeit: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit kreativen Köpfen und offenen Menschen, von denen ich schon einige in den letzten eineinhalb Jahren kennenlernen durfte.“

Info zur Evangelische Erwachsenenbildung in Oldenburg   
Die Evangelische Erwachsenenbildung (EEB) Oldenburg ist zuständig für die Arbeit der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen in den Kirchenkreisen Oldenburg Stadt, Delmenhorst / Oldenburg Land, Oldenburger Münsterland, Friesland / Wilhelmshaven und Wesermarsch.
  
Die EEB in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg widmet sich den Themen: Glauben, Kinder und Eltern, Älter werden sowie Fortbildung Bildung auf Bestellung. Zu den Schwerpunkten der EEB gehören Fortbildungen für Ehrenamtliche. Es finden sich Angebote, „Pilgerwege im Oldenburger Land“ zu entdecken oder mit einem „Clown in der Kirche“ zu staunen. Aktuell und gut nachgefragt ist der Kurs „Ich mach mich stark für mein Wohnquartier.
 
Klassiker, wie die Fortbildung zur freiwilligen Seniorenbegleitung und Angebote zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK) stehen regelmäßig im Programm.  

Weitere Informationen finden Sie unter: www.eeb-niedersachsen.de

Ein Betrag von Bärbel Romey.
Source: Kirche-Oldenburg