Loccum/Kr. Nienburg (epd). Kriege und Konflikte in Europa und im Nahen Osten beschäftigen die Evangelische Akademie Loccum bei Nienburg im ersten Halbjahr 2018. Unter anderem beleuchtet eine Tagung vom 14. bis 16. Mai die «Krisenregion Westbalkan» im Spannungsfeld zwischen Russland, der Türkei und der EU, wie aus dem neuen Halbjahrsprogramm hervorgeht. Dabei spielt auch der Rückblick auf den Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 eine Rolle, der vor hundert Jahren zu Ende ging.
Eine Tagung unter dem Titel «Entspannungspolitik im Zeichen des Kreuzes?» analysiert vom 2. bis 4. Februar den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und fragt dabei nach der Rolle der Kirchen. Diese könnten den Konflikt sowohl anheizen als auch entschärfen, hieß es. Vom 13. bis zum 15. Juni fragt die Akademie unter dem Titel «Säbel rasseln und kontrollieren?» nach der Rüstungskontrolle in Europa. Dabei geht es um die Nato, erneut um Russland sowie um die Gefahr eines neuen Wettrüstens.
Russland steht auch im Mittelpunkt der kulturpolitischen Tagung «Cultural Diplomacy» vom 5. bis 7. März. Unter dem Thema «Syrien liegt in Europa» untersucht die Akademie den Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, der vor 400 Jahren begann. Unter anderem fragt sie danach, ob der Friedensschluss von 1648 ein Modell für heutige Konflikte sein kann. Daneben nimmt die Akademie auch die Lage der Flüchtlinge in den Blick. Zwei Tagungen im Februar und März fragen danach, wie ihre Integration gelingen kann.
Insgesamt bietet die Akademie von Januar bis Juli 37 Tagungen an. Weitere Themen sind unter anderem die Zukunft der Moscheen in Deutschland, die Rolle von Kirche und Kunst im Nationalsozialismus, Gewalt in der Pflege, Zwang in der Psychiatrie sowie die Suche nach einem Atommüll-Endlager. Die Evangelische Akademie Loccum gehört zu den ältesten und renommiertesten unter den 17 evangelischen Akademien in Deutschland. Zu ihren jährlich etwa 70 Fachtagungen kommen rund 5.000 Besucherinnen und Besucher.
Source: Kirche-Oldenburg