Osnabrück (epd). Mit Blick auf hohe Umfragewerte der AfD zeigt sich der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, besorgt über eine Erosion demokratischer Werte. «Auf genau diesem Nährboden gedeiht Judenhass», betonte Klein gegenüber der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend). Selbst die Beobachtung durch den Verfassungsschutz halte viele Menschen offenbar nicht davon ab, die AfD zu wählen.

 

Zudem forderte Klein mehr Engagement der Islamverbände in Deutschland gegen Antisemitismus. Sie seien in der Pflicht, diesbezüglich auf ihre Mitglieder einzuwirken. Von gewissen muslimischen Milieus gingen «hochgefährliche, verfassungsfeindliche Aktivitäten aus. Zugleich betonte Klein, dass man »keinen Generalverdacht gegen alle rund fünf Millionen Muslime in Deutschland« aufkommen lassen dürfe. Außerdem seien »diejenigen, die sich radikalisieren, wahrscheinlich eher in Shisha Bars anzutreffen als in der Moschee.” Klein unterstrich, es dürfe keine falsche Scheu geben, Antisemitismus aus dem muslimischen Umfeld zu benennen.

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Antisemitismusbeauftragter: AfD bereitet Nährboden für Judenhass