Hannover (epd). Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) appelliert an die Parteien, die wachsende soziale gesellschaftliche Spaltung verstärkt im Bundestags-Wahlkampf zu thematisieren. 13 Millionen Menschen in Deutschland seien direkt von Armut betroffen, wie die LAK am Freitag in Hannover mitteilte. «Wenn überhaupt über Inhalte im Wahlkampf diskutiert wird, dann geht es um die Interessen von circa 60 Prozent der Beschäftigten, die in relativer Sicherheit leben», kritisierte LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze.

 

Gleitze mahnte, dass sich die soziale Spaltung insbesondere durch die Corona-Pandemie verstärkt habe. Er forderte deshalb unter anderem eine Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze sowie eine einmalige Corona-Hilfe für Arme in Höhe von 1.000 Euro pro Person. «Das Interesse von Millionen Armen und Prekären fällt praktisch unter den Tisch», kritisierte Gleitze in Hinblick auf den derzeitigen Wahlkampf.

 

Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen wurde 1995 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen mit dem Ziel einer nachhaltigen Armutsbekämpfung.

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Armutskonferenz fordert mehr sozialpolitische Inhalte im Wahlkampf