Delmenhorst/Düsseldorf (epd). Die Gesundheitsminister der Länder wollen nach der Mordserie des Delmenhorster Krankenpflegers Niels H. den Gebrauch von Medikamenten in Krankenhäusern künftig schärfer kontrollieren. Einem Bericht des Magazins «Der Spiegel» zufolge haben die Minister bei einer Konferenz in Düsseldorf eine «verbindliche Einrichtung von Arzneimittelkommissionen» in Kliniken vorgeschlagen. Zudem sollen auf den Stationen Apotheker für das Medikationsmanagement eingesetzt werden.
Die Pläne der Länder orientierten sich an einem Gesetzentwurf, den das niedersächsische Kabinett im Mai beschlossen habe, hieß es. Kliniken und Kassen warnten inzwischen vor steigenden Kosten durch den verpflichtenden Einsatz von Stationsapothekern.
Der ehemalige Krankenpfleger Niels H. soll im Klinikum Oldenburg in den Jahren 2000 bis 2002 mindestens 35 Patienten mit leicht verfügbaren Medikamenten getötet haben. Weitere 69 Menschen soll er anschließend nach seinem Wechsel ans Klinikum Delmenhorst ermordet haben. 2005 wurde er von einer Kollegin auf frischer Tat ertappt. Wegen sechs Taten ist H. bereits zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Ab Oktober soll er sich wegen Mordes in 98 weiteren Fällen erneut vor Gericht verantworten.
Source: Kirche-Oldenburg