Eine Fotoausstellung, eine Klanginstallation und eine Theaterperformance sollen ab dem 1. Juli in der evangelischen Lutherkirche im ostfriesischen Leer die Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen ausloten. Unter dem Motto «Mensch 4.0 – Eine Reise» werde dabei aufgezeigt, wie humane Eigenschaften in Geräte, Maschinen, Rechner oder Puppen verlagert werden, teilten die Veranstalter mit. Damit sei die Frage verbunden «Wo führt das hin?».

   Im Mittelpunkt der bis zum 29. Juli laufenden Veranstaltungsreihe stehe eine Ausstellung mit Fotografien der Hamburger Künstlerin Julia Steinigeweg. Die mehrfach ausgezeichnete Fotografin hat den Angaben zufolge Menschen fotografiert, die mit personenähnlichen Puppen leben. «Seltsam verstörend wirken die unbeseelten Wesen, die sich ganz menschenähnlich anfühlen», heißt es dazu. Organisiert wird die Reihe vom Förderverein Kultur und Musik an der Lutherkirche, zu den Mitwirkenden gehört das Arbeitsfeld für Musikvermittlung der hannoverschen Landeskirche «Vision Kirchenmusik».

   Zeitgleich mit der Ausstellung ist in der Kirche die interaktive Klanginstallationen «Stimmspuren» zu erleben. Die Installation lote die Grenzen zwischen natürlich und künstlich aus und arrangiere ein Spiel zwischen Mensch und Technik, erläuterte Ulf Pankoke von «Vision Kirchenmusik». Pankoke hat gemeinsam mit einem Programmierer die Installation entwickelt. Ein Computer zeichnet dabei Töne auf, die Besucher in ein Mikrofon singen. Nach einem Zufallsprinzip spielt er sie wieder ab, verfremdet sie und kombiniert mit anderen Stimmspuren.

   Die Reihe wird am 1. Juli um 11 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet. Zum Begleitprogramm gehören am 8. und 9. Juli Aufführungen der Performance «Mein Beileid». Junge Künstler der Gruppe Mennerdy betrachten mit dieser Hör-Theater-Inszenierung den Umgang mit Tod, Trauern und Erinnern in der digitalisierten Gesellschaft.

epd
Source: Kirche-Oldenburg