Hannover (epd). In Deutschland müssen immer mehr Rentnerinnen und Rentner den Weg zum Sozialamt antreten und drohen in die Altersarmut abzurutschen. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Sonntag) vorliegen. Danach ist die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter allein von Juni bis September 2022 innerhalb von drei Monaten von 628.570 auf 647.515 gestiegen. Das sind 18.945 Personen mehr.

 

Im Vorjahresvergleich zum September 2021 seien es sogar 68.420 Personen mehr in der Kategorie «Altersgrenze und älter», die eine Grundsicherung beantragen mussten, hieß es. Das entspreche einem Anstieg von rund zwölf Prozent. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte dem RedaktionsNetzwerk: «Die Altersarmut jagt von Rekord zu Rekord. Zwölf Prozent mehr seit der Bundestagswahl – die Inflation kommt im Sozialamt an.»

 

Bartsch forderte eine «konsequente Anti-Inflationspolitik» etwa durch verschärfte Preisbremsen und staatliche Preiskontrollen bei Lebensmitteln und Energie. Er setzte sich außerdem für einen Rentengipfel im Kanzleramt ein: «Es ist höchste Zeit für eine große Rentenreform in Deutschland. Die Rente muss den Lebensstandard sichern und vor Armut schützen.»

Kirche-Oldenburg
Bericht: Immer mehr Rentner auf Grundsicherung angewiesen