Osnabrück (epd). Experten des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Erziehung und Bildung (nifbe) bemängeln die aus ihrer Sicht unbefriedigende Fördersituation von Familienzentren im Bundesland. Oftmals herrsche eine «mangelnde und häufig auch noch befristete Förderung von bestehenden Familienzentren und Einrichtungen, die sich auf den Weg machen, Familienzentrum zu werden», sagte die Koordinatorin für Familienzentren im nifbe, Sandra Köper-Jocksch, am Montag in Osnabrück.

 

Das nifbe hatte im Sommer 2021 eine Online-Befragung zu Familienzentren im Land gestartet. 620 Einrichtungen, die schon Familienzentren sind oder sich auf den Weg gemacht haben, haben den Fragebogen den Angaben zufolge beantwortet. Es war die dritte landesweite Befragung des nifbe zu Familienzentren nach 2017 und 2011.

 

Der Umfrage zufolge erhalten Familienzentren zwar insbesondere von kommunalen Jugendhilfeträgern sowie von freien Trägern finanzielle Unterstützung. Auch Stiftungen und Spenden trügen zur Finanzierung bei. Gegenüber 2017 sei dabei sogar eine deutliche Steigerung festzustellen. Allerdings seien die zusätzlichen Gelder bei mehr als der Hälfte der befragten Familienzentren befristet.

 

«Familienzentren leisten einen wichtigen Beitrag für Prävention und Inklusion in unserer Gesellschaft und können so im Land und in den Kommunen nachhaltige Wirkung erzeugen», betonte Köper-Jocksch. Unter dieser Perspektive erarbeite das nifbe aktuell mit weiteren Partnern einen Vorschlag für ein Förderkonzept zur Unterstützung des Auf- und Ausbaus von Familienzentren als Ankerpunkte für kommunale Präventionsketten. Der Landtag wird sich am Donnerstag mit Familienzentren befassen.

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