Osnabrück (epd). Deutschlands oberster Bio-Landwirt befürwortet wolfsfreie Zonen in Deutschland. «Es gibt Regionen in Deutschland, die sind geeignet für den Wolf, andere nicht», sagte Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag). Der Wolf stelle für die Öko-Tierhaltung auf Weiden und Almen eine Bedrohung dar. Die Politik müsse klären, «wo Platz ist für den Wolf, wo er genug Biotop hat».

Löwenstein verwies auf vergleichbare Regelungen bei Hirschen.
Einzelne Bundesländer haben sogenannte Rotwild-Gebiete ausgewiesen, in denen die Tiere unter besonderem Schutz stehen. Außerhalb droht ihnen der Abschuss. Die Bundesregierung hat eine Reform des Bundesnaturschutzgesetzes auf den Weg gebracht. Die sogenannte Lex Wolf sieht allerdings vorrangig den leichteren Abschuss von Raubtieren vor, die mehrfach Nutztiere gerissen haben.

Der Verbandschef warnte zudem davor, den Folgen des Klimawandels mit Gentechnik zu begegnen. Die Züchtung klimaresistenter Pflanzen durch Gentechnik sei keine Lösung, sagte er der Zeitung. Das gelte auch für neue Methoden wie etwa die sogenannte Genschere, mit der Forscher ins Erbgut von Pflanzen eingreifen können. Künftig werde es nicht nur besonders trockene, sondern auch besonders nasse Perioden geben. Auch gentechnisch veränderte Pflanzen seien für solche wechselnden Wetterextreme nicht geeignet. Von gentechnisch veränderten Pflanzen profitierten nur diejenigen, die das Patent besäßen.

Auch die ökologische Landwirtschaft müsse sich besser auf die Folgen des Klimawandels einstellen. Sie sei zwar besser aufgestellt als die konventionelle: «Zurücklehnen können aber auch wir uns nicht», sagte Löwenstein. Er nannte als Beispiel Agroforstwirtschaft, bei der Bäume in Felder integriert werden und so den Boden auch bei Trockenheit vor Abtragung schützen.

Source: Kirche-Oldenburg