Osnabrück (epd). Der evangelische Bischof Ralf Meister und der katholische Bischof Franz-Josef Bode haben die Stiftungen in Deutschland für ihren Einsatz für eine gerechtere, zukunftsfähige Gesellschaft gelobt. «Stiftungsgründungen sind häufig Pioniertaten von Menschen mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein und einer Vision», sagte der hannoversche Landesbischof am Freitag in Osnabrück. Sein Osnabrücker Kollege Bode betonte, in einer Welt, «die aus den Fugen zu geraten scheint, sind es die Werke der Barmherzigkeit, die am Ende den Ausschlag geben».
Die beiden Bischöfe leiteten im katholischen Dom gemeinsam den ökumenischen Abschlussgottesdienst zum Deutschen Stiftungstag. Seit Mittwoch hatten sich rund 1.600 Vertreter der bundesweit knapp 22.000 Stiftungen unter anderem über Bildung, Alternativen zur Geldanlage in der derzeitigen Nullzinsphase und notwendige Maßnahmen zum Zusammenhalt der Gesellschaft ausgetauscht.
Bode verwies auf die vielfachen Aktivitäten der Stiftungen. Sie kümmerten sich um Alte, Kranke, Alleinerziehende, Sterbende und «alle, die dem Leben nur schwer gewachsen sind». Es sei wichtig, dass Menschen nicht auf ihren eigenen Vorteil bedacht seien, sondern darauf achteten, was der andere brauche. «Vergrößern kann nur im Teilen liegen.» In diesem Sinne müsse auch Bildung unterstützt werden. Es gehe nicht allein um Ausbildung und Erlernen von Fähigkeiten, sondern um Herzens- und Gewissensbildung.
Meister sagte, es sei falsch, in der heutigen Gesellschaft nur auf ein Wirtschaftswachstum zu setzen. «Eine begrenzte Welt wird nicht endlos wachsen», betonte der Bischof und ergänzte: «Was wir brauchen, ist ein Wachstum von Ideen und Mut, von Kreativität, Wissen und Wagnis.» Die Stiftungen setzten all diese Talente ein, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen: «Stiftungen haben eine Vision, die vertrauensvoll auf die Zukunft der Welt schaut. Sie haben die Gewissheit, dass Veränderungen zum Guten möglich sind.»
Source: Kirche-Oldenburg