Oldenburg (epd). Der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit hat angesichts des bevorstehenden Pfingstfestes zu einem versöhnlichen Umgang miteinander aufgerufen. Für ein Verständnis über Sprachgrenzen hinweg seien weder Hautfarbe noch Herkunft entscheidet, schreibt der leitende evangelische Theologe in einem Beitrag für die niedersächsische Evangelische Zeitung (Pfingstausgabe). «Am Ende entscheidet über das Wohlergehen der Menschen, ob sie im Geist der Liebe, der Barmherzigkeit und der Versöhnung miteinander unterwegs sind.»

Natürlich kenne er die Erfahrung der Unversöhnlichkeit, schreibt Adomeit. Auch er sei manchmal gefangen im Kreisen um sich selbst und seine Pläne: «Und bin dankbar, wenn mich dann jemand herausruft aus dem eigenen Gefängnis, mich befreit zu neuem Hören. Manchmal durch einen lieben Menschen, manchmal durch das Hören auf das Wort Gottes, manchmal im Gebet.» Der Streit könne groß sein. «Aber Gottes Geistkraft ist größer und verwandelt uns, ja die ganze Welt.»

Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte große Fest im Kirchenjahr. Der Pfingstsonntag fällt dieses Jahr auf den 9. Juni.
Der Name Pfingsten geht auf das griechische Wort «pentekoste» (der Fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird.

In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes auf die ersten Christen wird Pfingsten auch als «Geburtstag der Kirche» verstanden. In vielen Gemeinden werden an Pfingsten Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert.

Die im Frühsommer liegende Feier ist auch ein Symbol für Kreativität und Neuanfang. Den biblischen Berichten zufolge schenkt Gott seit Pfingsten seinen Geist nicht mehr einzelnen Auserwählten, sondern allen Christen: «Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen», heißt es in der biblischen Apostelgeschichte.

Source: Kirche-Oldenburg