Osnabrück (epd). Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer sieht sich selbst als gläubigen Menschen. Der christliche Glaube gehöre zu ihm, sagte der 77-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). «Es ist aber nicht so, dass ich als Katholik nicht zweifeln, keine Ausflüge machen kann.» In den Erinnerungen des Filmemachers Luis Buñuel habe ein Kapitel den Titel «Atheist von Gottes Gnaden». Damit könne er sich anfreunden: «Ich bin katholisch aufgewachsen. Ich gehe gern in Kirchen, aber ich gehe auch in Tempel. Ich beschäftige mich immer wieder damit: Wo kommen wir her? Wer hat uns gemacht? Wo gehen wir hin? Das ist doch der Grundklang unserer menschlichen Existenz.»
   
An diesem Sonntag (3. Januar) ist Brandauer in Ferdinand von Schirachs «Feinde» (ARD) als Anwalt zu sehen. Er selbst habe bei seiner schauspielerischen Tätigkeit stets das Gefühl gehabt, Theater sei eine Gerichtsverhandlung, sagte der Österreicher. «Wenn ich den Hamlet spiele oder Wallenstein, dann schaue ich ihn mir erst mal an, als ob ich der Ankläger wäre, und dann als Verteidiger, als Schöffe, als Zuschauer – um ihn von allen Seiten zu beleuchten. Das ist ein langer, manchmal anstrengender Prozess, der auch nicht immer so ausgeht, wie ich zunächst denke.»

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Brandauer: Christlicher Glaube gehört zu mir