Hannover (epd). Die niedersächsische CDU-Landtagsfraktion hat den vor 60 Jahren geschlossenen «Loccumer Vertrag» zwischen dem Land und den Kirchen gewürdigt. «Der Loccumer Vertrag von 1955 war der Beginn einer verlässlichen Partnerschaft zwischen den fünf evangelischen Landeskirchen und dem Land Niedersachsen», sagte Fraktionschef Björn Thümler am Mittwoch in Hannover. Die Vereinbarung sei immer wieder Vorbild für andere Staatsverträge in ganz Deutschland gewesen.
Der Loccumer Vertrag regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Land und den Landeskirchen. Er wurde am 19. März 1955 im Kloster Loccum bei Nienburg unterzeichnet. Zentrale Inhalte sind der Öffentlichkeitsauftrag der Kirchen, der Einzug der Kirchensteuern durch den Staat sowie Einzelfragen von Kultur, Bildung und Soziales. Die Landesregierung plant für den 23. Juni einen Festakt zum 60-jährigen Bestehen des Vertrags.
Der Vertrag biete Verlässlichkeit und sei zugleich auf beständige Erneuerung angelegt, sagte Thümler: «Damit waren und sind die Loccumer Verträge ein Zukunftsprogramm.» Seine Fraktion stehe für die Fortsetzung dieser langjährigen Partnerschaft ein. Dazu gehöre auch der evangelische Religionsunterricht an den Schulen: «Wir setzen uns dafür ein, dass die Kirchen vom Staat auch weiterhin ideell und finanziell angemessen bei ihren Aufgaben unterstützt werden.»
Auch Ministerpräsident Stephan Weil hatte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) die Bedeutung der Vereinbarung hervorgehoben. «Die Grundlage des Loccumer Vertrages ist so klar, vernünftig und erfolgreich, dass ich niemanden wüsste, der daran ernsthaft rütteln möchte», sagte Weil. «Das Land wünscht sich eine Kirche, die nicht in sich selbst ruht, sondern aktiver Teil der Gesellschaft ist und Verantwortung übernimmt.» Für das Land seien die Kirchen als Partner unverzichtbar.
Internet: www.cdu-fraktion-niedersachsen.de und www.niedersachsen.de sowie www.evangelische-konfoederation.de
Source: Kirche-Oldenburg
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