Kennenlernen und Kontakte vertiefen, Ideen und Gedanken austauschen – das stand wieder im Mittelpunkt der Studierendentagung vom 15. bis 17. März im Evangelischen Bildungshaus Rastede. Zweimal jährlich seien diese Tagungen in Rastede und im Jugendhaus Ahlhorn fester Programmpunkt, so Pfarrer Torsten Nowak, zuständig für Ausbildung und Personalentwicklung der oldenburgischen Kirche. „Wichtig ist dabei der Einblick in die kirchlichen Strukturen außerhalb des Studiums und eine Vorstellung zu bekommen, wie Kirche agiert und welche Ideen Pfarrerinnen und Pfarrer in den Kirchen entwickeln“, so Nowak.
„Den Glauben zur Sprache bringen“, war das Thema dieser Tagung Mitte März. „Es ist gewinnbringend, die Themen aufzufächern“, sagte Pfarrer Nowak. Mithilfe der Referenten sei es gelungen, eine Vielfalt aufzuzeigen. „Die Gemeinschaft ist gut und das Vertrauen gewachsen“, so Nowak. Einen interessanten Ausblick auf Sitten und Gebräuche im Oldenburger Land bot die die Teilnahme an einer Kohltour mit deftigem Grünkohlessen. „Die Themenumsetzung hat uns gut gefallen“, lobten die Theologiestudierenden die Tagung. Die 23 teilnehmenden Frauen und Männer studieren an Unis in Göttingen, Marburg, Rostock, Münster, Kiel und Hamburg.
Austausch mit Bischof Jan Janssen
Im Rahmen der Tagung fand auch ein intensiver Austausch mit Bischof Jan Janssen statt. Sein Vortrag „13 Silben auf zwei Zeilen“ behandelte den Glauben im Lied. Für Bischof Janssen ist Musik eine gute Möglichkeit, das biblische Wort zu Gehör zu bringen. Er plädierte dafür, den Glauben immer wieder im Lied zur Sprache zu bringen.
In einem Rundgespräch zu den Erwartungen der Studierenden betonte Janssen, dass es für ihn wichtig sei, wie sich der Blick der zukünftigen Pfarrerinnen und Pfarrer auf Themen verändere. Er empfahl den Teilnehmenden, wenn irgend möglich, Auslandssemester mit einzuplanen. Die Begegnungen mit anderen Menschen und Religionen sowie anderen Sprachen sei unglaublich bereichernd, so Janssen.
Studierende erzählen
Die 24-jährige Femke Isermann bestätigte diese Empfehlung aus eigenem Erleben. Sie verbrachte acht Monate in Jerusalem und weitere vier in Rom. „Eine unglaubliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte“. Femke Isermann begann in ihrer Gemeinde mit Jugendarbeit. Wichtig war ihr schon immer, einen Beruf auszuüben, in dem sie mit Menschen in Kontakt sei und intellektuell gefordert werde. „Diese Vielfalt sehe ich im Pfarrberuf“, ist sie überzeugt und erzählte von ihrem Praktikum nach dem 4. Semester in einer oldenburgischen Kirche: „Jeden Morgen mit einem Lächeln dorthin und abends zurück, immer noch mit Lächeln. Danach war klar, das ist das Richtige für mich.“ Jetzt ist sie im 11. Semester und bereitet sie sich in Hamburg auf ihr Examen vor. „Ich freue mich auf den Beruf nicht nur theoretisch sondern im Dialog zu sein.“
Johannes Rohlfing entschied sich erst später, Theologie zu studieren. Seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankpflege brachte ihn mit dem Thema Seelsorge in Verbindung. „Das hat mich fasziniert. Durch diese Erfahrungen in der Krankenpflege hat sich mein Ziel geändert“, sagte der 24-Jährige, der heute im 7. Semester in Kiel studiert. „Spannend finde ich die Vielfalt des Pfarrberufs. Die Freiheit, Schwerpunkte zu setzen“, zusätzlich sei er stark an religiösen Dialogen interessiert.
Nadja Heuermann ist in einer christlichen Familie aufgewachsen. Durch ihren Gemeindepfarrer erhielt sie einen Flyer von einem Infotag. „Ich finde die Bereiche Seelsorge interessant.“ In ihrer Gemeinde leitete sie mehrere Jahre den Kindergottesdienst und sieht sich auf dem „richtigen Weg zur Pfarrerin.“ Die 20-Jährige studiert in Münster im 4. Semester
Tagungen sind ein großer Schatz
In der Abschlussrunde lobten die Studierenden die gute Möglichkeit der Vernetzung und den Raum für intensive Gespräche während der Studierendentagung. „Ein großer Schatz für uns sind die Tagungen. Das macht Lust auf die oldenburgische Kirche mit ihren 116 Gemeinden. Da passiert so viel, das soll so bleiben.“ Es sei gut, hier Menschen zu treffen und das Studium nicht als Einzelkämpfer zu absolvieren, sondern im Beziehungsgeflecht unterwegs zu sein, so die einhellige Meinung.
Positiv erwähnt wurde auch die „Offenheit in Oldenburg weit über die Grenzen hinaus.“ Ein wichtiger Punkt für Pfarrer Torsten Nowak: „In Oldenburg sind wir offen für andere, es gibt keine Grenze. Dafür stehen wir – für Offenheit.“
Ein Beitrag von Bärbel Romey.
Source: Kirche-Oldenburg