Oldenburg/Bonn (epd). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Ankündigung der Deutschen Bahn begrüßt, die denkmalgeschützte Gleishalle des Oldenburger Hauptbahnhofs bis Ende 2027 zu sanieren. Bereits 2016 habe sie klargestellt, dass «die Gleishalle ein unverzichtbarer Bestandteil des überregional bedeutenden Bahnhofs-Ensembles in Oldenburg ist», teilte die Stiftung am Montag in Bonn mit. Die Bahn teilte auf Anfrage mit, dass für die Sanierung rund 60 Millionen Euro veranschlagt werden.

 

Die Stiftung Denkmalschutz habe dazu beigetragen, dass der damalige Bahnchef Rüdiger Grube die Gleishalle öffentlich als erhaltenswertes Denkmal anerkannt habe. Damit sei zwar der Abriss abgewendet worden, hieß es. Doch sei die Sanierung der unstabil gewordenen Anlage nicht vorangetrieben worden. Anfang 2017 wurden die Bahnsteige mit provisorischen Holzkonstruktionen auf Betonsockeln überdacht. Dadurch sei die Barrierefreiheit des Bahnsteigzugangs massiv eingeschränkt.

 

Das Ensemble des von 1911 bis 1915 in den Formen des Heimat- und Jugendstils errichteten Oldenburger Bahnhofs steht der Stiftung zufolge in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz. Während das Empfangsgebäude längst denkmalgerecht instandgesetzt wurde, sei die verglaste Stahlkonstruktion, die Reisende auf den Bahnsteigen vor dem Wetter schützt, in Vergessenheit geraten. Sie sei mehr und mehr verfallen und sollte durch kostengünstige standardisierte Einzelüberdachungen ersetzt werden.

 

Laut der Deutschen Bahn sollen nun die drei Hallenschiffe bei laufendem Verkehr sukzessive abgebaut, einzeln saniert und anschließend vor Ort wiederhergestellt werden. Beim Dach werde die gläsernen Ausfachungen durch klares Glas ersetzt. So solle es dem Erscheinungsbild von 1915 entsprechen. Neben einer neuen Beleuchtung und Beschallung sollen die Gepäckbahnsteige nach historischem Vorbild neu gebaut werden.

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Denkmalschutz: Oldenburger Gleishalle bleibt erhalten