Die Deutsche Seemannsmission sucht eine neue Leitung für ihre weltweite Arbeit, die von Bremen aus gesteuert wird. Bis Ende Juli laufe die Bewerbungsfrist, im August werde eine Vorauswahl getroffen, sagte am Freitag der Stader Landessuperintendent Hans Christian Brandy dem epd. Der leitende Theologe ist Vorsitzender des Ständigen Ausschusses der Deutschen Seemannsmission und hält im Bewerbungsverfahren alle Fäden in der Hand. Wer ausgewählt wird, soll im Oktober die Nachfolge von Generalsekretärin Heike Proske antreten.

   Die 56-jährige Theologin war Mitte April zur Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund gewählt worden und wechselt eigenen Angaben zufolge Anfang Oktober in die Ruhrmetropole. Ihre Nachfolge soll ebenfalls Pfarrerin oder Pfarrer einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sein, zu der auch die Deutsche Seemannsmission gehört.

   «Im Verlauf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. September in Bremen soll die Neubesetzung des Generalsekretariats gewählt werden», ergänzte Brandy. An diesem Tag werde auch Heike Proske verabschiedet.

   Schon jetzt zieht die Zentrale der Seemannsmission innerhalb von Bremen um. Künftig wird die Arbeit aus Räumen des Diakonischen Werkes in der Hansestadt koordiniert. Bisher war die Organisation Untermieter im Bremer Seemannsheim, das vom Trägerverein aufgegeben wurde.

   Zur Deutschen Seemannsmission gehören 32 Stationen im In- und Ausland. Mehr als 700 Haupt- und Ehrenamtliche leisten auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen auf mehreren Kontinenten Seelsorge und Sozialarbeit an Seeleuten aus aller Welt. Sie arbeiten eng mit anderen christlichen Seemannsmissionen und Organisationen wie der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF zusammen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, die oft von Stress und kurzen Liegezeiten bestimmten Lebens- und Arbeitsverhältnisse an Bord zu verbessern.

epd
Source: Kirche-Oldenburg