Hannover/Bremen (epd). Angesichts des drohenden Gasmangels und hoher Energiepreise gehen in vielen deutschen Städten zunehmend nachts die Lichter aus, auch in Hannover und Bremen. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Verwaltungen großer Städte ergab, verzichten viele bereits auf die Illumination von Wahrzeichen, Denkmälern und prominenten Gebäuden wie Rathäusern, Museen und Bibliotheken. Dort, wo nachts noch alle Lichter brennen, werden derzeit fast überall Energiesparmaßnahmen geprüft.

In dieser Woche hat Berlin öffentlichkeitswirksam die nächtliche Bestrahlung seiner Sehenswürdigkeiten abgeschaltet. Wahrzeichen wie die Siegessäule, der Berliner Dom oder der Lustgarten werden nicht mehr beleuchtet. An insgesamt 200 Objekten sollen nach und nach die Strahler abgeklemmt werden. Zudem haben auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Bundestag Stromsparen angeordnet. Die Beleuchtung am Schloss Bellevue und des Reichstagsgebäudes mit der berühmten Kuppel wurden stark reduziert.

Viele Landeshauptstädte lassen bereits ihre Rathäuser nachts im Dunkeln liegen, darunter Potsdam, Hannover, Saarbrücken, Stuttgart, Wiesbaden und München. Bremen prüft derzeit, ob es die Beleuchtung des zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Marktplatz-Ensemble mit Rathaus und Bremer Roland abschaltet. In Köln wird die Beleuchtung des Doms auf den Prüfstand gestellt, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.

Das Sparen beschränkt sich aber nicht auf die Hauptstädte. In Bayern zum Beispiel werden auch die Nürnberger Kaiserburg, das Liebfrauenmünster in Ingolstadt oder der Augsburger Perlachturm nachts nicht mehr angestrahlt. Viele Städte, darunter Kiel und Hamburg, prüfen nach eigenen Angaben derzeit noch Energiesparmaßnahmen.
 

Kirche-Oldenburg
Deutsche Städte reduzieren Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern