Hannover (epd). Die Diakonie in Hannover hat vor den Gefahren der hohen Sommertemperaturen für wohnungslose Menschen gewarnt. Obdachlose hätten kaum Möglichkeiten, sich vor der Hitze zu schützen, und ihr gesundheitlicher Zustand sei oft schlecht, sagte die Leiterin der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose, Anne Wolter, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der Stadt leben nach Schätzungen bis zu 4.000 Wohnungslose. Etwa 500 von ihnen schlafen regelmäßig unter freiem Himmel.

 

Streetworker verteilten in Hannovers Innenstadt Wasser, Sonnenschutzmittel und Kopfbedeckungen, sagte Wolter weiter. Zudem bekämen Wohnungslose in der Marktkirche kostenlos Trinkwasser. Schutz böten auch die Beratungsstellen und Tagesaufenthalte der Diakonie. Wolter bat Bürgerinnen und Bürger, in der Stadt darauf zu achten, wer womöglich Hilfe brauche. Auch für original verschlossene Trinkwasserflaschen seien Menschen ohne Wohnsitz oft dankbar.

 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) in Berlin indes forderte von den Kommunen größere Anstrengungen, um Wohnungslose vor der Hitze zu schützen. Trinkwasserbrunnen, kostenlose öffentliche Toiletten und Duschen gebe es in Deutschlands Städten viel zu wenige, sagte die BAGW-Geschäftsführerin Werena Rosenke dem epd. «Das gehört zum Bereich der Daseinsvorsorge und müsste Teil eines Hitzeschutzplans sein.»

Kirche-Oldenburg
Diakonie warnt vor Gefahren der Sommerhitze für Wohnungslose