Leer/Borkum (epd). Der Vorsitzende des evangelisch-reformierten Diakonischen Werkes, Pastor Werner Keil aus Bremerhaven, hat vor einer Spaltung durch Armut gewarnt. «Armut spaltet Gesellschaften. Sie spaltet die globale Gesellschaft der Nationen in arme und reiche Nationen und Regionen, und gleichzeitig spaltet sie innerhalb der nationalen beziehungsweise regionalen Gesellschaften die Bevölkerung», sagte er bei der Jahreskonferenz der Diakonie auf Borkum, wie ein Kirchensprecher am Sonntag mitteilte.

 

Auch Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden wies in einem Grußwort auf die Folgen einer nicht bekämpften und wachsenden Armut hin. «Die deutliche Furcht vor Armut und vor einem wachsenden Armutsrisiko fördert in der Mitte der Gesellschaft Misstrauen in die Politik und das rechtsstaatliche System.» Mit ihren diakonischen Angeboten begegne die Kirche tagtäglich dem Thema Armut.

 

Bei der Wieden dankte in diesem Zusammenhang den Mitarbeitenden. «Sie begegnen den Menschen, die von Armut betroffen sind. Sie schenken Ihnen Gehör. Sie schenken Ihnen offene Herzen. Sie geben ihnen eine Stimme.» Das sei ein Hoffnungszeichen und ein wichtiges Signal in die Gesellschaft hinein. «Vielleicht auch ein solches, das Menschen zum Mittun einlädt», sagte die Kirchenpräsidentin.

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Diakonie warnt vor gesellschaftlicher Spaltungskraft der Armut