Hannover (epd). Mit drei Modellprojekten will Niedersachsen durch digitale Techniken die Versorgung von Pflegebedürftigen insbesondere auf dem Land verbessern. Dazu plant das Land ab 2019 Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe ein. «Mir liegt es am Herzen, dass auch die auf dem Land wohnenden Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können, wenn sie Pflegebedarf haben», sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Mittwoch in Hannover. «Wir setzen auf verbesserte technische Hilfsmittel für Pflegebedürftige, vernetzte ambulante Pflegedienste, Telemedizin und eine optimierte Notfallversorgung.»

Darüber hinaus würden im Rahmen des «Masterplans Digitalisierung» der Landesregierung bereits erfolgreiche Projekte fortgesetzt, hieß es. Laut Reimann setzen die Vorhaben neue Maßstäbe für eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung in dem Flächenland. Mit einem Budget von 5,2 Millionen Euro soll ein bereits in Gifhorn erprobtes Telemedizinprojekt auch an weiteren Standorten ausgebaut werden. Dabei können Hausärzte auf dem Land bestimmte Aufgaben an ambulante Pflegedienste delegieren.

Mit vier Millionen Euro fördert das Land technische Möglichkeiten, die alten Menschen erlauben sollen, möglichst lange selbstbestimmt zu leben. 2,8 Millionen Euro fließen in die Digitalisierung des Notfallmanagements in Krankenhäusern. In 72 Krankenhäusern werde dazu die Anwendung «Ivena» bereits eingesetzt oder stehe kurz vor dem Start. Sie ermöglicht einen schnellen Datenaustausch zwischen den Rettungsleitstellen, den Rettungswagen und den Krankenhäusern und soll die Patientensicherheit in einem Notfall stärken.

Auch der Einsatz von Computertechnik bei der Pflegeplanung und -dokumentation von ambulanten Diensten wird mit drei Millionen Euro weiter gefördert. «Digitalisierung soll dort, wo es sinnvoll ist, entlasten und unterstützen», sagte Reimann.
Source: Kirche-Oldenburg