Zwölf neue Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger hat Oberkirchenrätin Gudrun Mawick am Mittwoch, 22. Juni, in einem Gottesdienst in der Vareler St.-Bonifatius-Kirche mit Segen und Gebet in ihre neue Aufgabe eingeführt. In ihrer Predigt bedankte sich Oberkirchenrätin Mawick für die Bereitschaft zum Engagement in der Notfallseelsorge. „Sie geben dorthin, wo es nottut. Dorthin, wo Gottes Segen, Gottes Mitsein, Gottes-den-Menschen-nahe-sein, Raum und Land braucht. So gehen Sie los, aber nicht weg. Dahin, wo es weh tut“, sagte Mawick. 
   
Dabei sei der Segen Gottes „nicht nur eine Art unterstützender Rückenwind an leichten, sonnigen Sommertagen. Sondern die Grundlage für alles Leben an allen Tagen, den hellen und den dunklen“, hob Mawick in ihrer Predigt hervor.
    
Im Anschluss an die Einsegnung überreichte die Leiterin des Referats Seelsorge, Pfarrerin Julia Neuschwander, den zwölf neuen Notfallseelsorgerinnen und –seelsorgern die Urkunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eine Ausbildung mit mehr als 101 Unterrichtseinheiten absolviert nach einem Qualitätsstandard, der auch vom DRK, Maltesern, Johannitern anerkannt wird, berichtete Pfarrerin Neuschwander. Ihr Urkunden haben erhalten: Gabi Baumgart, Kai Bohemann, Heinrich Eden, Gaby Fritz, Harald Hahnefeld, Johann Kappernagel, Sabine Nolte, Melanie Pfeiffer, Pfarrer Johannes Rohlfing, Petra Wilberts, Jessica Witt und Nicole Zepter.
  
Die Notfallseelsorge der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ist in den Kirchenkreisen organisiert. Dort gibt es insgesamt zehn Kriseninterventions- und Notfallseelsorgeteams, die eng mit den Maltesern, den Johannitern und dem Deutschem Roten Kreuz zusammenarbeiten. Elf Pfarrer koordinieren diese Arbeit in den Kirchenkreisen.
       
Allgemeine Informationen zur Notfallseelsorge:
Notsituationen treten plötzlich und unvorhersehbar auf und bedeuten für unmittelbar Betroffene sowie Einsatzkräfte erhebliche psychische und seelische Belastungen.
  
Notfallseelsorge geschieht überwiegend durch Begegnung und als Begleitung im persönlichen Gespräch. Sie ist erste Hilfe für die Seele und tut das Notwendige in der akuten seelsorgerlichen Begleitung. Sie gibt mit ihren liturgischen Möglichkeiten (Nähe, Aussegnung, Gebet) erste Struktur im Chaos und lässt die Betroffenen mit ihrer Not nicht allein. Sie teilt die Einsamkeit des Unvorstellbaren.
     
Notfallseelsorge sichert die Erreichbarkeit eines Seelsorgers oder einer Seelsorgerin verlässlich und trägt so zur Entlastung und Begleitung von Einsatzkräften bei.
  
Für die Notfallseelsorge gelten Grundsätze:
•    24 Stunden-Einsatzbereitschaft
•    über die Leitstellen zuverlässig erreichbar
•    geschieht überkonfessionell und interreligiös
•    wird immer vom Notarzt/Notärztin, Einsatzleiter/ Einsatzleiterin alarmiert
•    setzt das Einverständnis der Betroffenen voraus
•    geschieht gemeindebezogen (Nachfrage bei den Ortspfarrer/ Ortspfarrerinnen)
•    ist regional organisiert (Orientierung an kommunalen Grenzen)
•    ist auf Professionalität angelegt (Fortbildung, Supervision)
•    geschieht in kollegialer und z.T.- ökumenischer Zusammenarbeit

 

Kirche-Oldenburg
„Dorthin gehen, wo es nottut“