Der ehemalige Oldenburger Bischof Jan Janssen hat sich grundsätzlich für eine Befristung von Bischofsämtern ausgesprochen. «Eine Befristung wäre zeitgemäßer», sagte Janssen dem evangelischen Monatsmagazin «zeitzeichen» (Januar-Ausgabe). Die Vielfalt der Aufgaben leitender Theologen schreite voran, «und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir als evangelische Kirche breit aufgestellt sein müssen und nicht so viel an Einzelne delegieren oder gar auf Einzelne projizieren sollten».
Janssen war 2008 im Alter von 45 Jahren auf Lebenszeit zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gewählt worden. Im November hatte er überraschend seinen Rücktritt erklärt. «Ich bin 54 Jahre alt, jetzt ist die Kraft da, noch etwas Neues zu machen. Mir war klar, dass es auf jeden Fall wieder ein Pfarramt sein soll», sagte er. Als sich dann die Perspektive eröffnete, Seemannspastor in Rotterdam zu werden, habe er entschieden, darauf zuzugehen. «Wenn ich damit ein Signal setze, grundsätzlich über die Sinnhaftigkeit lebenslanger Ämter nachzudenken, ist mir das durchaus recht.»
In Niedersachsen und Bremen sind die Amtszeiten der leitenden evangelischen Theologen unterschiedlich geregelt: In Oldenburg soll eine Sondersynode Ende Januar entscheiden, wie es mit dem Amt des Bischofs weiter gehen soll. Dabei soll auch die Dauer der Amtszeit diskutiert werden.
In der größten Landeskirche Niedersachsens, der hannoverschen, ist sie seit 2013 auf zehn Jahre befristet und kann dann verlängert werden. Der amtierende Landesbischof Ralf Meister ist der letzte mit einer lebenslangen Amtszeit.
Auch in Leer und Bremen sind die Amtszeiten der leitenden Theologen befristet: Der Kirchenpräsident der reformierten Kirche mit Sitz in Leer wird auf zwölf Jahre gewählt. In der Bremischen Evangelischen Kirche wird der Schriftführer für sechs Jahre gewählt und kann ein weiteres Mal für sechs Jahre wiedergewählt werden.
epd
Source: Kirche-Oldenburg