Bremen/Oldenburg (epd). Viele Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche wollen trotz der fortdauernden Corona-Pandemie mit dem Start an den Schulen nach den Sommerferien für Erstklässler und ihre Familien öffentliche Einschulungsgottesdienste anbieten. «Es sind nicht so viele wie üblich, denn die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln lassen sich nicht überall umsetzen», sagte Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Freitag dem epd. Mancherorts müsse leider auch die Zahl der Gäste begrenzt werden. Einzelne Gemeinden der oldenburgischen Kirche wollen mit «Segnungszelten» auf die Schulhöfe kommen.

Die Kirche wolle den ABC-Schützen die Hoffnung auf den Weg geben, dass nicht «der Ernst des Lebens» beginne, sondern die Lust am Lernen, führte Hatscher aus. «Es geht darum, nach dem Abschied aus dem Kindergarten den Neuanfang in der Schule zu gestalten. Dazu machen die Gemeinden mit viel kindgerechter Musik, Geschichten und Liedern Mut.» Mittlerweile habe sich die Einschulung zu einem Familienfest entwickelt, wobei die Eltern mindestens so aufgeregt seien wie die Erstklässler.

Im Oldenburger Land machten die Abstandsregeln Einschulungsgottesdienste «nahezu unmöglich», sagte Kirchensprecher Dirk-Michael Grötzsch dem epd. «Es gibt Schulen in Oldenburg, da werden vier und mehr Feiern in der Turnhalle angeboten.» Kirchlicherseits seien kurze Andacht geplant oder zumindest Ansprachen bei den Schulfeiern. Gemeinden wie in Wilhelmshaven gingen mit «Segnungszelten» auf die Schulhöfe. Als Gruß lasse die oldenburgische Kirche Malbücher für die Erstklässler drucken.

Für weitere große Anlässe wie dem Reformationstag Ende Oktober und zu Weihnachten müsse je nach Lage entschieden werden, in welcher Form und in welchem Umfang Gottesdienste angeboten werden könnten, hieß es. «Wir beobachten natürlich genau die Pandemie-Lage und entscheiden kurzfristig, was möglich und zu verantworten sein wird», unterstrich Hatscher.

So sei der Reformationstag in Bremen «mit kleinem Besteck» in Arbeit. Es werde wohl Gottesdienste in der Innenstadt geben sowie Musik und Kultur im Dom und in der Kulturkirche: «Das Oberthema ist Freiheit und Verantwortung.» Die oldenburgische Kirche feiert den Reformationstag zusammen mit der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Das gemeinsame Motto lautet den Angaben zufolge «Reformation neu feiern: Was verbindet».

Source: Kirche-Oldenburg